Verbindungsbahn neu: Absage für den Tunnel
Über den Ausbau der Verbindungsbahn wird viel diskutiert, auch mit Kritik wird nicht gespart. Die bz hat sich wichtige Fragen dazu angeschaut.
HIETZING. Das Thema Verbindungsbahn wird im Bezirk emotional diskutiert. Die Kurzversion: Bis 2025 wollen die ÖBB die Strecke der S80, auch Verbindungsbahn genannt, erneuern. Dafür werden einschneidende Änderungen im Bezirk nötig, da die Trasse in Zukunft ab der Westbahn bis ungefähr zur Schrutkagasse in Hochlage fahren soll – zum großen Unmut vieler Anrainer. Sechs Fragen und Antworten zu dem Projekt:
Wie hoch wird die Trasse?
Gemäß dem aktuellen Planungsstand wird die Verbindungsbahn im Bereich vom Wiental bis zur Schrutkagasse so angehoben, dass die Schienen 5,80 Meter über der Hietzinger Hauptstraße liegen. Inklusive einer zwei Meter hohen Lärmschutzwand kommt man also auf 7,80 Meter über der Hietzinger Hauptstraße. Die Brücken und die Station sollen möglichst transparent gestaltet werden.
Warum fährt die Verbindungsbahn nicht durch einen Tunnel?
Dafür nennen die ÖBB mehrere Gründe. Ein wichtiger ist die Finanzierung. Außerdem gibt es einen Konflikt mit dem Lainzer Tunnel. Auch technische Aspekte werden von den Planern ins Feld geführt. "Bahntrassen sind aufgrund der technischen Anforderungen an Neigungen und Bogenradien unflexibler. Tieflagen in Form von Tunneln benötigen aufgrund der Höhe der Wagenkasten und der Oberleitung deutlich mehr Platz als ähnliche Straßenverkehrstunnel", so eine Sprecherin. Der Abstand zwischen dem Hietzinger Kai und der Hietzinger Hauptstraße sei zu kurz, um hier von einer Brücke über den Hietzinger Kai zu einer Tieflage bei der Hietzinger Hauptstraße zu kommen. Falls die Trasse auch das Wiental unterqueren sollte, müsste bereits vor dem Bahnhof Hütteldorf mit dem Absenken begonnen werden. "Es wäre keine sinnvolle Verknüpfung mit den übrigen Gleisen der Weststrecke möglich", heißt es von den ÖBB.
Werden in Zukunft auf der Strecke mehr Güterzüge fahren?
Laut den ÖBB soll sich an der Zahl der Güterzüge nichts ändern. Zwei Drittel fahren durch den Lainzer Tunnel. "Der Ausbau der Verbindungsbahn hängt damit nicht zusammen", so eine Sprecherin.
Werden die Querungen Veitingergasse, Jagdschlossgasse und Versorgungsheimstraße wegfallen?
Hierzu gibt es noch keine Entscheidung. Die Verkehrsorganisation (MA 46) wurde im Frühjahr mit Verkehrszählungen beauftragt. Es laufen derzeit Planungen und Abstimmungen für mögliche Unter- bzw. Überführungen.
Wie werden die Stationen aussehen?
Wie die Stationen und das Umfeld aussehen sollen, ist noch nicht fix und noch in der Planungsphase. Über einen Architekturwettbewerb wird nachgedacht.
Wo gibt es Infos für Anrainer?
Infoveranstaltungen sind geplant, Termin gibt es jedoch noch keinen. Ein Ombudsmann wurde noch nicht eingesetzt. Bei Fragen kann man sich an verbindungs bahn@oebb.at wenden.
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