Streit um Stellplatz für Stand
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- Warten auf Bescheid: Dieser mobile Verkaufsstand soll vor dem Lainzer Tor stehen
- hochgeladen von Richard Bernato
Verzögerung bei Antrag für das Lainzer Tor – Mitbewerber stehen schon illegal dort
Minodora Loos bemüht sich seit über einem Jahr beim Marktamt um einen Stellplatz für ihren Verkaufsstand beim Lainzer Tor. Das Verfahren ist noch offen, währenddessen steht dort bereits ein Maronistand – illegal, wie es heißt.
Minodora Loos fühlt sich übergangen. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt die gebürtige Rumänin einen mobilen Verkaufsstand und bietet auf Bauernmärkten und Messen selbstgemachte Blätterteigspezialitäten und hausgemachte Schaumrollen an. Eigentlich könnte die gelernte Konditorin glücklich sein – wenn da nicht die Sache mit dem Stellplatz vor dem Lainzer Tor wäre.
Vor etwas mehr als einem Jahr stellte Frau Loos einen Antrag auf Genehmigung zur Aufstellung eines Straßenstandes beim Wiener Marktamt, um künftig ihre Blätterteigspezialitäten auch vor dem Lainzer Tor zu verkaufen. Dort steht bereits seit Längerem ein Maroni-Stand, außerdem im April auch gelegentlich ein kleiner Marktstand, der Spargel anbietet. Minodora Loos wartet seither ungeduldig auf einen positiven Bescheid vom Marktamt, ob und wann dieser erteilt wird, ist aber noch ungewiss.
„Es kann ja nicht sein, dass Sachverständige aus verschiedenen Magistratsabteilungen zig Auflagen für einen rollbaren Verkaufstisch erfüllt sehen wollen, bevor der ein paar Stunden im Monat aufgestellt werden darf, während ein paar Schritte weiter ein fix installierter Holzverschlag offenbar genehmigt wurde“, kritisiert Hannes Loos, der seiner Frau bei Behördengängen hilft.
Herr Loos vermutet eine bevorzugte Behandlung von Mitbewerbern, sogar „einen Fall für die Korruptionsstaatsanwaltschaft“. Auf Anfrage der BZ beim Marktamt stellte sich heraus: Der Maroni-Stand steht ohne Bewilligung auf öffentlichem Boden. „Wir machen keinen Unterschied zwischen Antragsstellern“, betont Alexander Hengl vom Marktamt Wien, „beide Verfahren sind noch offen.“ Und er fügt hinzu: „Wer einen Marktstand schon vorab aufstellt, muss mit empfindlichen Geldstrafen bis hin zur Entfernung des Verkaufsstandes durch die MA 48 rechnen.“ In der Regel werde ein Verkaufsstand vom Marktamt rasch bewilligt. Es sei aufgrund der Umgestaltung des Platzes vor dem Lainzer Tor zu Verzögerungen gekommen. Solange diese nicht abgeschlossen sei, werde es keine Bewilligung geben.
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