Hunde in Hietzing
Ohne Leine und Beißkorb
"Schreiben Sie uns Ihre Wünsche für Hietzing", hat die BezirksZeitung aufgerufen. Viele Wünsche betreffen Hunde - und die Beißkorb- oder Leinenpflicht.
WIEN/HIETZING. "Mein 2-jähriges Enkerl wurde am Küniglberg und im Maxingpark nicht nur einmal von Hunden verschiedener Größen verbellt, die dort ohne Beißkorb und Leine herumlaufen", ärgert sich Hietzingerin Maria Aigner, "deshalb kann ich mich mit dem Kind dort kaum mehr aufhalten. Warum werden Hundebesitzer nicht noch deutlicher auf die Beißkorb- oder Leinenplicht hingewiesen?"
In ganz Wien gilt Beißkorb- oder Leinenpflicht - egal ob am Gehsteig oder im Grüngebiet - außer in den Hundezonen, wo die Tiere frei herumlaufen dürfen: in Hietzing gibt es welche am Roten Berg, im Napoleonwald und am Rosenhügel. Die Hundezonen sind eingezäunt und mit Schildern versehen - umgekehrt gilt etwa auf der Lagerwiese am unteren Roten Berg absolutes Hundeverbot.
Regeln werden nicht eingehalten
"Daran halten sich aber viele Hundebesitzer nicht" sagt Karl Hepperger, der gerade mit seiner Frau über die Wiese flaniert. "Viele Leute lassen ihre Hunde, auch große Dalmatiner oder Schäferhunde, schon am Eingang des Roten Bergs von der Leine und gehen dann in aller Ruhe durch das Hundeverbot bis zur Hundezone", sagt Hepperger, der in Ober St. Veit wohnt.
Grätzelpolizist Günther Schrödel verrichtet seinen Dienst in der Polizeiinspektion Lainzer Straße. "Am Roten Berg und am Küniglberg wurden uns in letzter Zeit keine Vorfälle gemeldet", sagt der erfahrene Polizist - Nachsatz: "Vieles wird aber nicht bei der Polizei angezeigt." So führt die Wiener Polizei zwar eine Statistik über die jährlichen Hundebisse, weil für Hietzing und Meidling aber nur noch ein Kommissariat zuständig ist, gibt es die Zahlen nur für beide Bezirke zusammen - was für den 13. Bezirk keine Aussagekraft hat.
Zahl der Hundebisse ist gestiegen
Seit Beginn der Coronakrise hat sich die Zahl der Hundebisse österreichweit allerdings merkbar gesteigert - insbesondere bei Kindern: "Die Menschen verbringen mehr Zeit im Homeoffice und haben weniger Sozialkontakte", erklärt Johanna Trauner-Karner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). "So fehlen auch den Hunden wichtigen Sozialkontakte zu anderen Tieren, auch viele Hundeschulen hatten monatelang nicht geöffnet."
Karl Hepperger nickt: "Ich habe in letzter Zeit oft beobachtet, wie Spaziergänger am Roten Berg von fremden Hunden angesprungen worden sind, auch kleine Kinder. Auch wenn viele Hunde nur spielen wollen und außer Kratzern und Gatschspuren meist nichts zurückbleibt - wie kommen die Leute dazu, nur weil sich die Hundebesitzer nicht an die Regeln halten?", sagt der Pensionist und lehnt sich gegen den Zaun der Hundezone. bz-Leserin Ursula Berreis pflichtet ihm bei: "Ich finde es auch lächerlich, dass am Roten Berg jeder Winkel eingezäunt worden ist. Das ist doch kein Naturbereich mehr!"
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