Trotz Schutzzone
Gründerzeithaus in Hernals muss neuer U-Bahn weichen

Das Gründerzeithaus am Elterleinplatz 8 soll wegen der neuen U-Bahn weichen. | Foto: Screenshot Google Maps
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Nur mehr wenige prachtvolle Bauten zieren das Zentrum von Hernals. Nun soll noch eines dem Erdboden gleich gemacht werden. Das Gründerzeithaus aus dem Jahr 1894 am Elterleinplatz 8 soll bald einer neuen U-Bahnstation weichen. Und das, obwohl es in einer Schutzzone steht.

WIEN/HERNALS. Der Bau der U5 steht kurz bevor und verschiedenste Maßnahmen wurden bereits der Öffentlichkeit mitgeteilt. Was jedoch nur wenige wissen, ist die bevorstehende Baustelle am Elterleinplatz. Um eine U-Bahnstation zu verwirklichen, muss ein Gründerzeithaus weichen.

Konkret wird das Haus am Elterleinplatz 8 abgerissen. Ein Gebäude, welches das Hernalser Zentrum seit Jahrzehnten ziert, soll schon 2026 dem Erdboden gleich gemacht werden. Gegenüber MeinBezirk erklären die Wiener Linien, warum diese drastische Maßnahme nötig sein wird. 

Gründerzeithaus ade

Laut dem Öffi-Betrieb wurden über die Jahre mehrere Streckenvarianten sowie Stationslagen intensiv überprüft. Dabei wurden auch jegliche Möglichkeiten in Erwägung gezogen, wie man am Elterleinplatz am besten eine Station errichten könne. Denn benötigt werde nach den Wiener Linien in diesem Bereich ein neuer Aufgang sowie ein unterirdisches Stationsgebäude.

Ende 2026 sollen mit den Bauarbeiten begonnen werden. | Foto: Salme Taha Ali Mohamed/MeinBezirk
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Die Prüfung habe als beste Lösung ergeben, das 1894 erbaute Gebäude am Elterleinplatz 8 zu erwerben und in nächster Folge abzutragen. "Eine Aufrechterhaltung der Fassade in der bestehenden Form wurde geprüft, ist aber aus bautechnischen Gründen nicht möglich", so Wiener Linien-Sprecherin Deborah Giehrl.

Auf diese einschneidende Veränderung des Elterleinplatz können sich die Hernalserinnen und Hernalser vermutlich zwischen Ende 2026 und Anfang 2027 gefasst machen. Davor sollen bereits Vorarbeiten stattfinden, bestätigen die Wiener Linien.

"Bauliche Zwangspunkte"

Es wurde außerdem angemerkt, welche Herausforderungen der Bau der neuen U-Bahn mit sich bringt: "Der U-Bahn-Bau findet im dichtbebauten Wiener Stadtgebiet statt. Die Planungen dazu sind komplex, denn es gibt nur wenig Platz für die Stationsbauwerke an der Oberfläche und im Boden".

Durch die Komplexität gebe es "viele bauliche 'Zwangspunkte' für die Trasse und die Stationsbauwerke". Unter anderem fällt das Gründerzeithaus am Elterleinplatz in diese Zwangspunkte, aber auch das AKH birgt Probleme und muss großräumig umfahren werden.

Auch der Bau der U5 rund um das AKH Wien gestaltet sich schwierig. | Foto: Stadt Wien
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Besonders schade ist, dass bei dem Abriss des 130 Jahre alten Gebäudes auch das Fassadendekor, welches sich im Originalzustand befindet, nicht gerettet werden kann. Ebenso ist das Haus ein Paradebeispiel für die Nutzung der Räumlichkeiten. In den oberen Etagen befinden sich Wohnungen und im Erdgeschoß bestehen Geschäftsflächen.

Eisenbahn über Schutzzone

Obwohl sich das Gebäude am Elterleinplatz 8 in einer Schutzzone befindet, kann es aufgrund der Eisenbahnverordnung abgerissen werden. Denn bei dem Eisenbahngesetz handelt es sich um ein Bundesgesetz, welches somit über der Wiener Bauordnung – ein Landesgesetz – steht. Somit lassen sich bei wichtigen Projekten auch Gebäude abtragen, welche eigentlich in einer Schutzzone stehen.

Abgesehen von dem Abriss weisen die Wiener Linien noch auf die Vorteile der neuen U-Bahnstationen hin: "Von den 12 neuen Stationen werden täglich mehr als 2 Millionen Fahrgäste und hunderttausende Anrainerinnen und Anrainer profitieren", so Giehrl.

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Auch der Bau der U5 rund um das AKH Wien gestaltet sich schwierig. | Foto: Stadt Wien

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