"Das Gesetz ist ein Bürokratiemonster"
Expertenrunde diskutierte das Energieeffizienzgesetz
Seit Jahresbeginn ist das neue Energieeffizienzgesetz in Kraft. Seither müssen Energielieferanten Energieeffizienzmaßnahmen im Umfang von 0,6% der von ihnen abgegebenen Endenergiemenge setzen, d.h., sie müssen ihre Kunden zum Energiesparen bringen. Schaffen sie das nicht, müssen sie eine hohe Abgabe zahlen.
Welche Maßnahmen sinnvoll und für die Energieliferanten leistbar sind, diskutierte eine Expertenrunde auf Einladung des bekannten Tiroler Energiehändlers Albert Gutmann.
"Das Gesetz ist ein Bürokratiemonster, aber wir werden damit leben müssen", erklärte Stefan Garbislander von der Tiroler Wirtschaftskammer.
"Wir mussten eine EU-Richtlinie umsetzen, dafür brauchte es im Parlament einen Drei-Parteienbeschluss. Ich weiß, dass das Gesetz problematisch ist, aber ich glaube ich habe noch schlimmeres verhindert", erklärte der Tiroler Nationalrat Josef Lettenbichler (ÖVP).
"Wir beschäftigen uns seit einem Jahr mit der Frage, wie wir die Auflagen des Energieeffizienzgesetzes erfüllen sollen. Eine Möglichkeit wäre, unsere Kunden mit energiesparenden Geräten, wie neuen Heizungen oder Energiesparlampen zu beschenken, aber das wäre viel zu teuer", erklärte Albert Gutmann.
"Zur Zeit wird geprüft, ob die Zugabe eines Additivs zum Benzin die erwünschte Einsparung bringen kann. Eine andere Möglichkeit wäre, die Kunden beim Energiesparen zu beraten. Wie diese Beratungen aber durchgeführt werden sollen und ob sie dann auch anerkannt werden, muss noch geklärt werden", meinte Martin Reichard vom Institut für Wärme und Öltechnik. Für solche Anfragen wäre eigentlich eine eigene Monitoringstelle beim Ministerium zuständig, allerdings wird sie erst in den nächsten Wochen ihre Arbeit aufnehmen.
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