Betreuung für das ganze Jahr

Vizebgm. Karin Klocker ist als Vizegeschäftsführerin des AMS Tirol mit den Sorgen von berufstätigen Eltern vertraut.

„Viele Mütter können keinen Ganztagesjob annehmen oder sind überhaupt schwer vermittelbar, da sie keine ausreichende Betreuung für ihre Kinder haben. Frägt man bei den Gemeinden nach, heißt es dann, für ganztägige, ganzjährige Kinderbetreuung gäbe es zu wenig Nachfrage und werde deshalb nicht angeboten“, wundert sich Klocker.

Auch in Hall gibt es keine Kindergruppe in einem städtischen Kindergarten, die das ganze Jahr geöffnet hat. „Den Eltern kommt es billiger, wenn sie die Kinder in den normalen Kindergarten schicken und dann zusätzlich für den Sommerkindergarten anmelden“, erklärt Klocker.

„Die Tarife für die ganzjährige Gruppe sind mit 220 Euro im Jahr zu hoch. Der Kindergarten muss nicht unbedingt gratis sein, aber kostengünstig“, fordert Klocker. „Außerdem ist es ja mit dem Sommerkindergarten nicht getan, auch in den kürzeren Ferien müssen die Kinder betreut werden.“

Vizebgm. Eva Posch verweist auf den Sommerkindergarten
„Die Kinderbetreuung wurde in den vergangenen Jahren stetig verbessert“, entgegnet Vizebgm. Eva Posch (ÖVP), „wir sind eine der wenigen Gemeinden, wo es den ganzen Sommer über einen Kindergarten gibt. Wer will, kann seine Kinder für alle Sommerwochen anmelden, die meisten wollen das aber gar nicht, weil sie ja auch einen Familienurlaub machen. Wir setzen in Hall auf Flexibilität. Auch bei den Tarifen liegen wir tirolweit im unteren Drittel. Beim ganzjährigen Kindergarten sind wir etwas teurer, dort haben wir uns an einem privaten Kindergarten in Hall orientiert. Wir schätzen auch die privaten Einrichtungen und wollen sie nicht kaputtmachen. Und natürlich kann man immer über eine Ausweitung des Betreuungsangebotes reden, wenn der Bedarf da ist. Erst vergangenes Jahr wurde in der Lend ein neuer Kindergarten eröffnet“, stellt Posch klar.

Klocker will Kontinuität
„In Hall gibt es für jede Sommerwoche zwischen 50 und 60 Anmeldungen. Das rechtfertigt eigene Kindergruppen, die das ganze Jahr über zusammenbleiben, anstatt im Sommer jede Woche die Gruppen neu zusammenzustellen“, so Klocker und fordert: „Wir brauchen ein Rundumangebot für das ganze Jahr. Dafür muss die Stadt Hall einfach das Geld haben.“

„Wenn ich Bürgermeisterin werde, schaue ich mir die Bedarfserhebung und die Befragung der Eltern sehr genau an. Ich habe nämlich das Gefühl, dass der Bedarf nach Kinderbetreuung noch größer ist, als es sich jetzt darstellt“, meint Klocker.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.