Fitnessstudios und Personal Trainer
„Wir wurden vergessen!"
Ein Ende der Sperre von Fitnessstudios ist momentan noch nicht in Sicht. Der Fitnessbranche geht jedoch allmählich die Kraft aus. Nicht nur zahlreiche Kunden, sondern auch die Betreiber selbst leiden unter dem seit November geltenden Lockdown. Betroffen sind auch viele Personaltrainer.
RUM. Etwa 1.239 Fitnessstudios gibt es in ganz Österreich. Anders als etwa der Handel haben Fitnesscenter nun schon seit 3. November durchgehend geschlossen. Zahlreiche Fitnesscenter-Betreiber und Personal Trainer verzeichnen seit Monaten einen Totalausfall und leiden unter dem geltenden Lockdown. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wünschen sich die Betriebe endlich eine sofortige Öffnung, denn ansonsten würden sie die nächsten Monate nicht mehr überstehen. Die staatlichen Hilfen würden auf Dauer nicht mehr ausreichen. Viele Unternehmer fühlen sich mittlerweile von der Politik völlig vergessen. Auch der Branchensprecher der Wirtschaftskammer, Alois Fauster, spricht von einer katastrophalen Situation. „Unsere aktuelle Lage ist natürlich dramatisch, weil wir keinerlei Zuwächse haben, sondern nur Abgänge, sprich Kündigungen. Die meisten Fitnesscenter haben mittlerweile 25 bis 30 Prozent ihrer Mitglieder bereits verloren. Die Hilfen vom Staat sind für die momentane Situation zwar in Ordnung, aber das dicke Ende kommt dann, wenn es wieder losgeht. Es wird mindestens zwei bis drei Jahre dauern, bis wir wieder auf dem Niveau sind, wie es zuvor war", so Fauster.
„Betriebe brauchen Hilfe!"
Der Lockdown samt den Verordnungen hat das Fitnesstraining für viele Menschen auf Eis gelegt. Während Physiotherapeuten nach wie vor ihre Patienten behandeln dürfen, versuchen viele Fitnesscenter-Betreiber und Personal Trainer, ihre Kunden mit Online-Training bei Laune zu halten. Auch der lizenzierte Personaltrainer Hamza Ekinci von der Punch the Beat Academy in Rum wartet sehnsüchtig auf eine Öffnung: „Seit November haben wir zu – seitdem geht es uns ehrlich gesagt dreckig. Es gibt kein Einkommen mehr – die Situation ist existenzgefährdend. Außer Online-Training dürfen wir momentan nichts machen." Der Personal Trainer habe im Laufe des Coronajahres sehr viele Kunden verloren. Auch größere Firmen-Gruppen, die er früher wöchentlich trainiert hat, sind durch den verlängerten Lockdown weggefallen. Die staatlichen Coronahilfen reichen schon längst nicht mehr aus, wie Ekinci weiter erklärt. „Ich bekomme einen Härtefallfonds, aber leider reicht das nicht aus, um alles abzudecken. Natürlich ist es besser als nichts, aber es ist keine richtige Unterstützung, um wieder auf Null zu stehen", so Ekinci.
Not macht erfinderisch
Um seine Kunden in der schweren Zeit weiter zu begleiten, bietet der ehrgeizige Personaltrainer ein Live-Online-Training via Zoom-Plattform im Internet an. Das Besondere: Ekinci macht die Übungen nicht nur vor, sondern korrigiert und motiviert die Sportler und Sportlerinnen live durch das ganze Training. Das Angebot wird großteils gut angenommen. „Ich wollte nicht einfach nur Videos reinstellen, da gibt es schon zu viele. Mir ist der persönliche Kontakt wichtig und beim Online-Live-Training seh ich die Kunden und kann Instruktionen zur Verbesserung der Übung geben." In der Punch the Beat Academy in Rum werden verschiedene Workouts wie Pilates, Selbstverteidigung, Krav Maga, TôsôX (ehemals Taibo), Kinderkurse und vieles mehr angeboten. Interessierte können sich auf www.punchthebeat.at anmelden.
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