Tag der offenen Tür

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Zurzeit bewohnen rund 80 Asylsuchende das Flüchtlingsheim am Kleinvolderberg, manche sind schon seit neun Jahren hier, andere erst seit drei Monaten. Obwohl nur im Promillebereich fungieren sie als Spielball der Politik und teilen das Land in zwei Teile. „Vorbehalte gibt es aber nicht nur auf Seiten der Einheimischen, es gibt sie auch auf Seite der Asylsuchenden“, weiß Christoph Nußbaumer von der Flüchtlingsbetreuung Tirol. So herrscht bei vielen Neuankömmlingen die Meinung vor: „Koana mag mi“. Um eine gegenseitige Annäherung zu versuchen, wurde der vergangene Samstag als Tag der offenen Tür ausgerufen.

Einblicke und Ausblicke

Im Flüchtlingsheim oberhalb des PORG Volders erwarteten den Besucher viele offene Zimmertüren, Asylsuchende gaben bereitwillig Auskunft über ihre Flucht und ihren Aufenthalt in Österreich. Auffallend war die Offenheit, mit der die Menschen nicht nur den Besuchern, sondern auch einander begegnen. Immerhin treffen dort 15 verschiedene Nationen aufeinander, unterschiedliche Ethnien, Religionen und vor allem Sprachen. Heimleiter Christoph Nußbaumer freut es, dass sich inzwischen ein Verein "Freundeskreis Flüchtlingsheim Kleinvolderberg" gebildet hat, dessen Mitglieder regelmäßig zu Besuch kommen und mit den Bewohnern etwas unternehmen. “Auch einige Gemeinden und Institutionen haben bereits ihre Kooperation angeboten” freut sich Nußbaumer. So gibt es im Haller Stromboli ein gemeinsames kulinarisches Treffen, in Wattens und Volders helfen einige Heimbewohner bei der Gemeindearbeit mit. “Unsere Bewohner freuen sich immer, wenn sie aus ihrem Alltagstrott herausgeholt werden und einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen können”, so Nußbaumer.

Sport als verbindendes Element

Krönender Abschluss des Tages war ein gemeinsames Fußballmatch, bei dem einander Einheimische und Asylsuchende auf die Füsse schauten - und auch traten. Doch bei aller Emotionalität im Sport überraschten wiederum Offenheit, Fairness und Toleranz, mit der die Asylsuchenden einander wie auch den Mitspielern begegneten. Das Ergebnis des Spiels war nebensächlich, einmal mehr trat der verbindende Gedanke des Sports zu Tage und die Erkenntnis, dass über die aktive Auseinandersetzung mit dem Anderen viele Vorbehalte, Hemmnisse und auch Schranken eingerissen werden können.

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