Umfahrungsprojekt Aldrans
Magere Antworten auf viele Fragen
Die Liste Fritz stellte dem Tiroler Landtag insgesamt 40 Fragen zum umstrittenen Umfahrungsprojekt in Aldrans. Nun wurden die Antworten geliefert.
ALDRANS. Die Liste Fritz legte letztes Jahr im November dem Tiroler Landtag einen Fragenkatalog bezüglich des kontroversen Großprojektes „Umfahrung Aldrans“ vor. Die Anfrage beinhaltete 40 kritische Fragen – die Antworten darauf wurden jetzt von LHStv. Josef Geisler (ÖVP) und LR Rene Zumtobel (SPÖ) geliefert, doch die Liste Fritz ist damit nur mäßig zufrieden. „Wir haben einige Informationen bekommen, aber alles wurde uns nicht beantwortet", betont Markus Sint von der Liste Fritz, der sich darüber ärgert, dass einige wesentliche Fragen unbeantwortet blieben. Darunter zum Beispiel, warum das Land Tirol vertiefend mit dem Wissen die Variante A prüfe, obwohl Grundstückseigentümer nicht bereit sind, Flächen herzugeben. Darüber hinaus bleibt auch die Frage offen, ob man vonseiten des Landes Enteignungen plane. Warum man die Planungen für die Variante A vertieft, beantwortet das Land so: „Bisher wurde lediglich festgelegt, dass vertiefende Planungen der Variante A durchgeführt werden sollen. Diese ermöglichen detaillierte Aussagen zu Vor- und Nachteilen für AnrainerInnen und GrundeigentümerInnen und dienen als Entscheidungsgrundlage, ob die Umfahrung weiterverfolgt werden soll." Mit Ergebnissen zu dieser Prüfung ist bereits Ende 2023 zu rechnen, hieß es. Bezüglich des verbesserten Buskonzeptes kommt es laut Anfrage zu einer Verschiebung auf Juli 2023. Begründet wird die Verzögerung mit „noch erforderlichen Abstimmungen zwischen dem Planungsverband und der Stadt Innsbruck“ sowie „derzeit langen Wartezeiten für die Lieferung neuer Fahrzeuge“. Die Pläne, einen Zweig der Straßenbahnlinie 6 gegebenenfalls Richtung Aldrans zu verlängern, werden derzeit evaluiert, mit einem Ergebnis ist noch in diesem Jahr zu rechnen. Hinzu kommt eine geplante Ampelanlage im Dorfzentrum, die ebenfalls noch heuer installiert werden soll.
30.000 Quadratmeter Wiese
„Für mich bleibt es dabei, dass die vertiefende, kostspielige Planung für die Variante A nicht sinnvoll ist. Diese Variante braucht laut Angaben des Landes grob geschätzt drei Hektar Grund, also 30.000 Quadratmeter beste grüne Wiese! Die Bauern als Grundeigentümer und Bewirtschafter haben klar gesagt, dass sie keinen Quadratmeter hergeben wollen und aus Rücksicht auf ihren Betrieb auch nicht hergeben können, sodass weitere Planungen unsinnig sind. Außer die Landesregierung will die Bauern und Anrainer mit einer fix fertigen Planung vor vollendete Tatsachen stellen und sie dann enteignen. Das lehnen wir als Liste Fritz aber ab", stellt Sint klar, der auch fordert, dass all diese „gelinderen Maßnahmen“ vom Öffi-Ausbau inklusive Verlängerung der 6er bis hin zur Ampelanlage umgesetzt und im Hinblick auf ihre verkehrsreduzierende Wirkung evaluiert werden sollten.
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