Leserreise nach Bozen - zur Ruine Sigmundskron

4Bilder

Am 6. November fuhren wir mit der Öbb vom Innsbrucker Hauptbahnhof nach Bozen. Nach kurzen Aufenthalt zweigte der gleiche Zug in Richtung Meran ab. Beim Bahnhof Sigmundskron, hatten wir unser Fahrziel erreicht. Wir, das waren ca. 140 Besucher die diesen Ausflug bei strahlendem Herbstwetter mitmachten.

Vom Bahnhof Sigmundskron ging es per Pedes den relativ steilen Burgfelsen über einen alten Plattenweg durch Mischwald zum Burgtor empor. Am Eingang zur Burgruine begrüßten uns zwei Bronzelöwen, und über dem Tor prangt das Wappen Erzherzog Sigismunds (des Münzreichen), der die einstige eher kleine Festung Firmingar zu dieser gewaltigen Burganlage umbauen ließ und ihr den Namen Sigmundskron gab.

Heute ist das einstige Burgleben ein ganz anderes. Der Extrembergsteiger Reinhold Meßner hat nach langem Streit mit den Politikern erreicht, dass das Land die Ruine zu dem Museum ausbaut wie es sich heute darstellt. Messner errichtete darin das Bergmuseum "(der Heilige Berg)". Denn wie auch die Spitze des heiligen Berges nicht erreicht wird, ist die Burgkapelle an höchster Stelle des Burgfelsens nicht erreichbar. Es ist ein autoritäres Museum, das vorschreibt, wie es besichtigt werden möchte. Der Rundgang führt rund um den "heiligen Berg", vorbei an Vetrinen, Skulpturen, ausgestopften Tieren, symbolischen Gegenständen, Fotos und Bildern, Erinnerungen an zahlreiche Expeditionen in alle Welt. Die Burgruine und die schwarzen, in die Türme gesetzten Stahlkonstruktionen sind Bühnen.

Da ich ein absoluter Burgenfan bin und auch eine große Homepage Seite über Burgen in Ost - Nord - und Südtirol betreue, und dadurch oft in Südtirol, in Ladinien, und im Trentino bin ist mir der Ort der Burgruine Sigmundskron vertraut. Ich kannte die Burg schon lange bevor sich irgend jemand dafür interessierte. So wie jetzt ist die Burg zwar noch Ruine, aber durch die zahlreichen Besucher, und die Ausstellungen ist die einst einsame Ruine wieder zum Leben erweckt worden.

Den einzigen Kritikpunkt dieses Museums Konzepts ist für mich ist, dass die Burgkapelle nicht ! besichtigt werden kann, nicht einen Blick auf die Fresken ist zu erhaschen. Da ich schon immer der Meinung bin und war, dass in der Burgkapelle noch ein matt pochendes Herz der Geschichte und ihrer Menschen die hier lebten zu erspüren ist.

Ein sogenanntes "Törggelen" Mittagessen, das mir sehr gemundet hat rundete diesen Besuch der Burgruine ab. Dann fuhren wir mit der Bahn zurück nach Bozen.

In Bozen gab es noch eine Stadtführung, von Waltherplatz, über die Pfarrkirche zu den Patrizierpalästen der Stadt und dem Merkantilenhaus. Der Gemüsemarkt beim Neptunbrunnen wurde von uns Besuchern bestaunt. Dann gingen wir über die Talfer, der Fluß aus dem Sarntal, der die Stadt Bozen etliche Male verwüstete, und schon seit dem Mittelalter von der "Bozner Wassermauer" geschützt wird.

Von der Brücke aus erblickt man die neu renovierte Burg Rafenstein das "Sarner Schlössl" hoch am Berg, und natürlich auch das "Siegesdenkmal" Mussolinis. Das vielen Bozner Bürgern ein Dorn im Auge ist. In einer Weinkellerei in Bozen, im Stadtteil Gries, hielten wir noch eine Wein-Verkostung ab. Mit einer wirklich umfangreichen Erklärung über den Weinanbau, der Gärung der Trauben in den Stahl, Holz und Betonfässern klang dieser Tag einer Bildungsreise aus.

Ein kleiner Schreck zu später Stunde erwartete uns am Bahnhof, es wurde, wie schon fast üblich gestreikt. Ich weiß nicht welches Wunder unsere Fahrtbegleiter wirkten, dass wir trotzdem zeitgerecht den Brenner erreichten.

Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen der Bezirks Blätter und der ÖBB für diesen wundervollen, lehrreichen und lustigen Tag meines Lebens, den ich nicht missen möchte. Und ein besonderes Lob an unsere Fahrtbegleiter.

Adi Sparber (Burgen Adi)

Die Bilder zeigen :
Den Anstieg zur Burg
Ein Bronzelöwe am Tor
Ein zweiter Löwe dem ich mutiger weise eine Hand ins Maul hielt.
Der Wappenstein Sigmund des Münzreichen über dem Tor. (um 1473 entstanden)

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.