Bahnhof Rum
Anrainer ärgern sich über Baustellenlärm in der Nacht
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- Die Anrainer am Gänsfeldweg sind von der Baustelle stark betroffen. Vor allem die Nachtarbeiten sind eine große Belastung.
- Foto: Kendlbacher
- hochgeladen von Michael Kendlbacher
Die Bauarbeiten des neuen Bahnhofs in Rum stellen die Geduld der Anrainer am Gänzfeldweg auf die Probe. Schon seit mehreren Monaten sind sie massiv von Lärm und Schmutz betroffen. Erst im Dezember 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
RUM. Im Zuge der Bauarbeiten des neuen Bahnhofs wurde im Herbst 2020 die Lärmschutzwand im Bereich Gänsfeldweg demontiert. Seitdem leiden die Anrainer massiv unter dem Lärm der Baustelle und des Zugverkehrs. Auch ein großer Baustellenscheinwerfer, der in die Schlafzimmer scheint, stört die Anrainer sehr. Eine Information der ÖBB kam zuletzt per Postwurfsendung im November 2020, wo darüber informiert wurde, dass an drei Wochenenden Tag- und Nachtarbeiten stattfinden. Laut den Anrainern gingen die Arbeiten über mehrere Monate hinaus – eine weitere Information blieb aus. Bei den Bauarbeiten komme es vor allem in der Nacht zu unerträglichem Lärm, wie ein Anrainer (Name der Redaktion bekannt) bei einem Lokalaugenschein schildert. „Mit guter Kommunikation und Bauablaufplanung könnte das vermieden werden", ärgert sich ein Bewohner. Seine Nachbarin teilt diese Meinung. „Es ist wirklich schlimm. Mir geht es vor allem um den Lärm in der Nacht, denn wir können nicht schlafen", so die Nachbarin. Eine andere Bewohnerin erzählt, dass sie einen Riss an der Wand ihrer Wohnung entdeckt hat. Nach einer Meldung bei der Firma Strabag hieß es, ein Sachverständiger würde sich der Sache annehmen, doch bis dato kam niemand vorbei. Vonseiten der ÖBB heißt es dazu: „Zum Vorwurf einer fehlenden Beweissicherung ist zu sagen, dass ein derartiger Fall bei uns bekannt ist und insofern geklärt wurde, als eine Beweissicherung durch unseren Auftragnehmer durchgeführt wurde." Bezüglich der gemeldeten Blendwirkung durch Scheinwerfer ist festzuhalten, „dass eine ausreichende Beleuchtung der Baustelle aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Eine Blendung sollte nicht gegeben sein, da auch die Lokführer nicht geblendet werden dürfen. Wir haben hier nochmals die Zuständigen sensibilisiert", so Christoph Gasser-Mair, Pressesprecher der ÖBB.
Bessere Kundmachung
Den Anrainern wäre es wichtig, dass die Informationen und Abläufe der Arbeiten besser kundgemacht werden. Weiters ist den Bewohnern die Sicherheit der Straße ein großes Anliegen, denn seit der Baustelle kommt es aufgrund der engen Straße zu unguten Situationen für Fußgänger und Schüler. Große Baustellenfahrzeuge und auch der Durchzugsverkehr von Hall in Richtung Innsbruck werden zur weiteren Belastung. Auf Nachfrage bei den ÖBB wird mitgeteilt: „Uns als ÖBB ist die umfassende Information und Einbindung der Anrainer vor und während Bahnbaustellen sehr wichtig und wir legen daher viel Wert darauf. Aufgrund der beim Projektauftakt herrschenden COVID-Situation konnten die seitens der ÖBB geplanten Veranstaltungen für die Anrainer nicht durchgeführt werden. Um dennoch die Informationen zur Verfügung zu stellen, haben wir rasch ein alternatives Kommunikationskonzept mit einer angepassten Anrainer-Veranstaltung im FORUM, Anrainerinformationen (Postwürfe, Folder) und der Einrichtung einer Ombudsstelle durchgeführt. Die kommunizierten Nachtarbeits-termine haben besonders lärm-intensive Arbeiten betroffen. Generell sind zur Einhaltung des Bauzeitplans weitere Nachtarbeiten im Laufe des heurigen Jahres notwendig, um den Zugverkehr so wenig wie möglich zu beeinflussen. Wir bitten hier die Anrainer um Verständnis." Eine weitere Informationsveranstaltung sei geplant sowie eine Website zur Haltestelle Rum, auf der aktuelle Nachtarbeiten angekündigt werden. „Gänzlich werden sich Nachtarbeiten jedoch nicht vermeiden lassen – da bitten wir um Nachsicht", so Gasser-Mair.
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