United Word College in Mostar: Friedensstiftung als Schulmission

Ehrenpräsident Franz Fischler mit der „Österreich-Abteilung“ Peter Lorenz (re.), Markus Travnicek und Myriel Meißner. | Foto: privat
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  • Ehrenpräsident Franz Fischler mit der „Österreich-Abteilung“ Peter Lorenz (re.), Markus Travnicek und Myriel Meißner.
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

Das United World College in Mostar (UWCiM), Bosnien und Herzegowina, ist eine internationale Schule der besonderen Art: Es werden 125 Schüler aus über 35 verschiedenen Ländern gemeinsam mit einer Mission zur Friedensstiftung und Förderung von Nachhaltigkeit auf Englisch unterrichtet. Die Schule ist ein Friedensprojekt im Herzen des durch den Krieg immer noch stark beschädigten Mostar und ist eine der wenigen Schulen in denen Schüler aller drei ethnischen Gruppen (Bosniaken, Serben und Kroaten) sich einen Klassenraum teilen. „Hier gibt es keine Unterschiede, wir sind alle gleich. Wir lernen, essen und wohnen zusammen, so gibt es keine Grenzen für Freundschaften“, erklärt Djordje Modrakovi aus Bosnien und Herzegowina. Die meisten Schüler erhalten ein volles Stipendium für den zweijährigen Schulbesuch und schließen mit dem International Baccalaureate Diploma, einem international Äquivalent der Matura, ab.

Drei österreichische Stipendiaten, zwei davon aus Tirol und eine Lehrerin, gesponsert vom österreichischen Bildungsministerium, bilden die rot-weiß-rote Vertretung an der multikulturellen Schule. Myriel Meißner aus Arzl erhielt ein Stipendium von der Tiroler Landesgedächtnisstiftung und teilt seit drei Monaten ein Zimmer mit Mädchen aus Israel und Bosnien und Herzegowina. „Die Atmosphäre ist unglaublich. Alle hier sind so motiviert und engagiert in so vielen verschiedenen Bereichen von Sozialem, Kreativem bis hin zum Sport“, so die siebzehnjährige, die stark beim Schulradio mitarbeitet, natürlich alles auf Englisch.

Die Schule ist Teil eines Netzwerks von 13 Schulen mit derselben Mission verteilt auf der ganzen Welt von Hong Kong und Indien bis nach Kanada. Die Schüler werden von Komitees in allen Ländern ausgewählt und so findet auch in Österreich jährlich ein langes Auswahlverfahren statt. „Allein die Bewerbung und Auswahl war es bereits wert mich zu bewerben. Ich habe nicht nur viele interessante Jugendliche auf dem Auswahlwochenende kennengelernt, sondern auch neues über mich selbst herausgefunden“, erinnert sich Markus Travnicek aus Linz, der nun selbst in Mostar die Schule besucht und mit vollster Begeisterung von seiner neuen Heimat spricht: „Es ist das beste was mir passieren konnte. Ich habe mich noch nie so wohl in einer Schule gefühlt.“

Das Netzwerk in Österreich und besonders die Schule in Mostar erhält große Unterstützung vom Ehrenpräsidenten Franz Fischler, der am 10. und 11. November das vierte Mal das United World College in Mostar zusammen mit Vertretern des österreichischen Komitees und Sponsoren der Erste Stiftung besuchte, um eine Vorlesung für die Schüler zu halten. „Wir freuen uns jedes Jahr über den Besuch von Franz Fischler, der unsere Schule genauso schätzt wie wir selbst und uns dementsprechend unterstützt“, weiß der Tiroler Peter Lorenz, der im Herbst seinen Abschluss machen wird und sein Leben stark durch die neuen Erfahrungen geprägt sieht: „Diese zwei Jahre haben mir eine ganz neue Perspektive und unzählige Möglichkeiten gegeben. Sie haben mich zu einem echten Weltbürger gemacht, denn wenn ich auf eine Karte schaue kann ich mit vielen Ländern Gesichter meiner Freunde verbinden.“

Sechzehn- und Siebzehnjährige können sich jährlich für fünf bis sieben Stipendien bewerben und finden mehr Informationen zur Bewerbung unter www.uwc.ac.at oder auf Facebook.

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