Zwei Drittel weniger Niederschlag
Trockenheit gefährdet Landwirtschaft im Südburgenland
So trocken wie dieser Winter war im Südburgenland kaum einer in den letzten Jahrzehnten. In der Landwirtschaft fehlen so viele Niederschläge, dass bei manchen Kulturen schon jetzt Ernteausfälle abzusehen sind.
Fast kein Niederschlag
Seit Jahresbeginn sind im Südburgenland kaum nennenswerte Niederschläge zu verzeichnen gewesen.
- Laut Angaben der Hagelversicherung fielen zwischen 1. Jänner und 23. März im Bezirk Güssing 31 Millimeter Niederschlag. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahre lag bei 96 Millimetern, das Minus beträgt demnach 71 Prozent.
- Im Bezirk Jennersdorf fielen 33 Millimeter. Gegenüber dem Zehn-Jahre-Durchschnitt von 99 Millimetern bedeutet das ein Minus von 67 Prozent.
- Die Niederschlagsmengen im Bezirk Oberwart betrugen heuer 30 Millimeter. Im Vergleich zum Durchschnittswert von 75 Millimeter in den vergangenen zehn Jahren liegt das Minus bei 60 Prozent.
Anbau hat begonnen
Dabei ist jetzt in der Landwirtschaft eine für die Ernte entscheidende Zeit. "Es werden Wintergerste, Raps und Hafer angebaut. Die Bauern beginnen mit der Düngung, gegen Raps-Schädlinge wird Pflanzenschutz ausgebracht", zählt Christian Reicher vom Landwirtschaftskammer-Bezirksreferat Güssing/Jennersdorf auf. Massive Folgen seien auch für die Rinder- und Schafhaltung zu erwarten, da der fehlende Niederschlag sich auch auf die Grünlandbewirtschaftung auswirke.
Nährstoffmangel für Pflanzen
Das fehlende Wasser führe dazu, dass Nährstoffe nicht in den Boden gelangen und die jungen Pflanzen an Trockenheit und Nährstoffmangel leiden. "Die Abwehrkraft der Pflanzen wird geschwächt, der Schädlingsbefall wird heuer hoch werden", prognostiziert Reicher.
Ernteausfälle vorhersehbar
Er rechnet damit, dass sich bei Winterkulturen wie Raps oder Wintergetreide der Schaden bis zur Erntezeit im Juni und Juli nicht mehr zur Gänze aufholen lässt. "Anders ist es bei Spätkulturen wie Soja oder Mais. Wenn noch viel Regen kommt, kann es ein normales Erntejahr werden", sagt Reicher.
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