Verein "Wieseninitiative"
Startschuss für das Burgauberger Streuobst-Zentrum
In Burgauberg ist heute, Mittwoch, der Startschuss zur Errichtung des ersten österreichischen Streuobst-Kompetenzzentrums gefallen. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Gemeindeamts wird der Verein "Wieseninitiative" diese Informations-, Bildungs- und Forschungseinrichtung ab Jahresende 2024 betreiben, gab Geschäftsführerin Brigitte Gerger bei der Projektpräsentation bekannt.
Seminare, Verarbeitung ...
Geplant sind eine Schauküche für Seminare und Kochkurse, ein Kühllager sowie je ein Raum fürs Schnapsbrennen und für die Essigproduktion. "Wir können hier ganzjährig unser Wissen über Streuobst an Private und Gemeinden weitergeben", betonte Gerger. Auch Informationsangebote für Schulen werden hier ausgearbeitet. Denn das traditionelle Wissen um Bäume und Obstverarbeitung kommt immer mehr abhanden.
Bestand erhalten
"Von den 1,5 Millionen burgenländischen Streuobstbäumen in den 1970er Jahren sind heute im Südburgenland nur noch 23 % und im Nordburgenland nur noch 10 % erhalten. In den letzten Jahren ist es aber gelungen, den Rückgang einzubremsen", sagte Naturschutzlandesrätin Astrid Eisenkopf. "Streuobstwiesen sind wichtig für die Artenvielfalt und müssen als Landschaftselemente erhalten bleiben."
EU fördert
Rund 600.000 Euro kostet der Umbau des bestehenden Gebäudes. 80 % der Kosten werden gefördert, und zwar zu wiederum 80 % aus dem EU-Regionalprogramm LEADER und zu 20 % vom Bund, gab Walter Temmel, Obmann des LEADER-Vereins "Südburgenland plus", bekannt.
Saftpresse auf Wanderschaft
Das Streuobstzentrum wird auch das Depot für eine mobile Saftpresse sein, die die Wieseninitiative im Sommer anschafft. Sie kann überall im Südburgenland angefordert und betrieben werden. "Ab einer Mindestmenge von 50 Kilo Obst können die Leute kommen, daraus ihren eigenen Saft pressen lassen und ihn mit nach Hause nehmen", erläuterte Gerger.
Die Gemeinde Burgauberg-Neudauberg sei prädestiniert für das neue Zentrum, hielt Bürgermeister Wolfgang Eder fest. Immerhin verteilen sich rund 80 Hektar Streuobstbestände auf das Gemeindegebiet.
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