Sorge vor Schweinepest
Mehr Wildschwein-Abschüsse in den Bezirken Güssing und Jennersdorf
Das von der Landesregierung ausgegebene Ziel, die Zahl der Wildschweine im Burgenland drastisch zu reduzieren, scheint erreichbar. Seit mit 1. Jänner die Jagd mittels Nachtzielgerät erlaubt und eine Prämie von 25 Euro pro erlegtem Schwein und 25 weiteren Euro für die gastronomische Verwertung eingeführt wurde, hat sich die Beute verdoppelt. "Seit Jahresbeginn wurden im Burgenland 1.012 Stück Schwarzwild erlegt und verwertet, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von mehr als 600", gab Jagdlandesrat Leonhard Schneemann bekannt.
Flurschäden und Schweinepest
Auslöser für die Aktion waren nicht nur die wachsenden Flurschäden durch Wildschweine, sondern auch die Sorge vor der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest. Nachdem in Ungarn bereits zahlreiche Fälle aufgetreten sind, ist eine Einschleppung des äußerst ansteckenden Virus sehr wahrscheinlich. Er stellt für Mensch und Tier keine Gefährdung dar, kann aber auf Haus- und Wildschweine übertragen werden. Tritt ein Fall auf, müssen im betroffenen Gebiet sämtliche Hausschweine getötet und entsorgt werden.
Vervierfachung im Bezirk Güssing
Im Bezirk Güssing wurden im Jänner 2022 laut Bezirksjägermeisterin Charlotte Klement 343 Wildschweine zur Strecke gebracht, gegenüber dem Jänner 2021 mit 81 Exemplaren. 2019 wurden 11.170 Wildschweine geschossen, 2020 waren es 8.792, und 2020 waren es 2.152. "Die großen Schwankungen sind auf die trockene Witterung und die Verbreitung der Aujeszkyschen Krankheit zurückzuführen", erläutert Klement. Die regional höchsten Wildschweinbestände gebe es in Olbendorf, Moschendorf und Stegersbach.
Fast Verdreifachung im Bezirk Jennersdorf
Im Bezirk Jennersdorf wurden im heurigen Jänner 69 Wildschweine erlegt, im Jänner 2021 waren es noch 25, berichtet Bezirksjägermeister Reinhard Knaus. In der Jahresabschussbilanz 2021 stehen 601 Stück Schwarzwild, 2020 waren es 424, 2019 waren es 501.
Die gemeldeten und bezifferten Flurschäden summierten sich 2021 im Bezirk Jennersdorf auf 59.724 Euro, im Bezirk Güssing auf 170.237 Euro.
Jagen mit Hilfe von Nachtzieltechnik
Die Erlaubnis, Wildschweine mit Hilfe von Nachtzielgeräten zu jagen, wird von der Jägerschaft ausdrücklich begrüßt. "Der Jäger kann viel besser zielen und treffen", sagt Klement. Zuvor war die Jagd auf Wildschweine auf die wenigen Nächte rund um Vollmond beschränkt, nun sei sei in allen klaren Nächten des Monats möglich.
Ziel des Landes ist es, den Wildschweinbestand im Burgenland von rund 30.000 auf 10.000 Stück zu reduzieren. Die Erlaubnis, für die Jagd ein Nachtzielgerät zu verwenden, gilt nur für die Bejagung des Schwarzwildes und ist auf ein Jahr befristet.
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