Großer Unmut über Postenschließung in Kukmirn
"Die geplante Schließung des Polizeipostens Kukmirn hat in der Bevölkerung massiven Unmut und Widerstand ausgelöst. Die Stimmung ist katastrophal." So beschreibt es Bürgermeister Franz Hoanzl, der selbst über die Maßnahme "enttäuscht und frustriert" ist.
Er fürchtet, dass das lang aufgebaute Vertrauensverhältnis zwischen Polizei und Bevölkerung verloren geht.
Ungleichgewicht zu Jennersdorf ...
Hoanzl stört auch das regionale Ungleichgewicht. "Der Bezirk Güssing ist etwa doppelt so groß wie der Bezirk Jennersdorf und hat rund 9.000 Einwohner mehr. Trotzdem gibt es in beiden Bezirken künftig gleich viele Polizeiinspektionen, nämlich vier."
... und zum Nordburgenland
Als Region werde das Südburgenland weiter ausgeräumt. "Je weiter nördlich man kommt, umso mehr Posten sind erhalten geblieben."
So verfügt der Bezirk Neusiedl künftig über zwölf Dienststellen, der Bezirk Eisenstadt über zehn und der Bezirk Mattersburg über sechs. Im Bezirk Oberpullendorf ver bleiben sechs Posten, im Bezirk Oberwart neun Posten.
"Nicht gratis"
Das Innenministerium bietet den betroffenen Gemeinden Ersatzlösungen in Form eines Polizeistützpunktes an. Über diese Möglichkeit habe der Gemeindevorstand schon diskutiert, aber noch nicht entschieden, berichtet Hoanzl.
"Man hat uns sowohl einen so genannten Dorfpolizisten vorgeschlagen als auch einen Polizeistützpunkt im Gemeindeamt. Allerdings sollen wir den Raum gratis zur Verfügung stellen. Zuerst zusperren, dann die Kosten an die Gemeinde auslagern? Da spiele ich sicher nicht mit", versichert Hoanzl.
Österreichweit sei Kukmirn eine der günstigsten Dienststellen, so Hoanzl zum Kosten-Argument. "Die Gemeinde verlangt als Monatsmiete 330 Euro. In Wien zahlt die Polizei für manche Inspektion 17.000 Euro Miete."
Neuaufteilung
In Kukmirn versehen unter der Leitung von Postenkommandant Wolfgang Schneemann derzeit zehn Beamte Dienst. "Der Rayon kommt wahrscheinlich zum Rayon Güssing, die Beamten werden Güssing und anderen Dienststellen im Bezirk zugeteilt", erläutert Bezirkskommandant Ewald Dragosits.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.