Militärhistorie
Die Geschichte der Kaserne Güssing

Soldaten marschieren im März 1962 in die neue Kaserne. | Foto: Jägerbataillon 19
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  • Soldaten marschieren im März 1962 in die neue Kaserne.
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Am 18. März 1920 wurde im Zuge der Aufstellung des ersten Bundesheeres der "burgenländische" Kader gebildet. 1929 wurde der Grundstein zum Bau der Jägerkaserne in Pinkafeld gelegt, und 1930 begann der Bau der Jägerkaserne in Oberwart. 1932 konnte das Feldjägerbataillon 2 in Pinkafeld und Oberwart einziehen.

Von 1932 bis 1938 wurde das Feldjägerbataillon 2 zu Manövern, Ausrückungen, Sicherungseinsätzen und Katastropheneinsätzen abkommandiert. 1938 bis 1941 wurden die militärischen Liegenschaften durch die Wehrmacht übernommen.

Während des Krieges wurde die Pinkafelder Kaserne als Kriegslazarett verwendet, die Kaserne Oberwart stand in dieser Zeit leer. Nach Ende des Krieges bis 1955 wurden beide Kasernen durch russische Verbände übernommen.

Dritte Garnison

Nach Abschluss des Staatsvertrages 1955 entstand der Plan, im Burgenland zu Pinkafeld und Oberwart eine dritte Kaserne zu bauen. Als Standorte bewarben sich Stegersbach, Jennersdorf und Güssing. Nach den Verhandlungen mit Generaltruppeninspektor Fussenegger fiel die Entscheidung für Güssing.

Während dieser Entscheidungsphase wurde das Infanteriebataillon 2 im Rahmen der Ungarnkrise 1956 eingesetzt. Am 9. Juli 1959 konnte mit dem Bau der Kaserne begonnen werden. Die Planung oblag Architekt Schwanzer aus Wien, die Bauaufsicht Architekt Podlipny aus Güssing. 1962 waren die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass am 20. März die 3. Kompanie/Jägerbataillon 19, die aus Teilen des Kaderpersonals der Kompanien Pinkafeld und Oberwart neu aufgestellt worden war, unter dem Kommando von Oberleutnant Fritz in die neue Kaserne einziehen konnte.

Übergabe 1962

Die offizielle Übergabe erfolgte im April 1962 im feierlichen Rahmen einer Angelobung mit Grundwehrdienern. Nach einem weiteren Monat konnte eine weitere Kompanie unter dem Kommando von Oberleutnant Gorke nach Güssing verlegt werden. Diese Kompanien bildeten einrückende Wehrmänner für das Jägerbataillon 19 aus.

1966 mussten die Soldaten der Kaserne nach Osttirol zum Hochwasser-Katastropheneinsatz abrücken, beseitigten schwere Schäden und errichteten Brücken. Im Sommer 1967 stand das Jägerbataillon 19 zum verstärkten Grenzaufsichtsdienst entlang der gesamten Osttiroler Grenze zu Italien. Es galt dabei, den ungesetzlichen Personen- und Güterverkehr zwischen Österreich und Italien zu unterbinden.

Nach Feldherr benannt

Am 3. November 1967 erhielt die Jägerkaserne in Güssing den Namen des siegreichen Feldherrn in der Schlacht bei Sankt Gotthard/Mogersdorf verliehen. Seitdem heißt sie "Feldmarschall-Montecuccoli-Kaserne". Im gleichen Jahr wurden Wohnmöglichkeiten für das Kaderpersonal in Form von Bungalows geschaffen.

Verkleinerung

1971 wurden in der Kaserne Güssing aufgrund von Umstrukturierungen im Bundesheer ein Kasernkommando, die 1. Jägerkompanie sowie die 2. Jägerkompanie disloziert. Die Kommandanten in Güssing zum damaligen Zeitpunkt waren Major Fritz Walter für die 1. Jägerkompanie und Oberleutnant Klaus Stöger für die 2. Jägerkompanie.

In die Zeit bis 1979 fiel auch die Gründung des Heeressportvereins. War er zunächst nur als körperliche Ertüchtigung für Kaderpersonal gedacht, so ist er durch die Gewinnung externer Jugendlicher aus dem Südburgenland weit über seine ursprüngliche Bestimmung hinausgewachsen. Diesem Zuspruch ist es heute noch zu verdanken, dass Welt- und Staatsmeisterschaften im Südburgenland ausgetragen werden.

Umbenennungen

Mit 1. Jänner 1979 wurde das Jägerbataillon 19 in Landwehrstammregiment 13 umbenannt. Somit waren in Güssing die 3. und 4. Ausbildungskompanie beheimatet. 1994 fand die Umbenennung in Landwehrstammregiment 1 statt, und 2005 wurde es wiederum zum Jägerbataillon 19.

In die Zeit bis heute fielen zahlreiche Assistenzeinsätze an der Grenze zu Ungarn sowie die Sicherstellung von Kontingenten für den Auslandseinsatz. Das Jägerbataillon 19 stellte das erste Kontingent für den Auslandseinsatz im Libanon. Im Zuge der Heeresreform 2010 wurde für Güssing der Bau einer "Musterkaserne" beschlossen. Damit wurden alle Kompanien an einem Standort zusammengeführt, die Garnisonen Pinkafeld und Oberwart aufgelassen.

Neubau 2014 eröffnet

Am 21. März 2014 wurde die neue Kaserne feierlich übergeben. Sie ist heute Arbeitgeber für über 350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Burgenland und der Steiermark. Aktuell befinden sich eine Kompanie mit Berufssoldaten und drei Kompanien für die Grundwehrdienerausbildung in der Montecuccoli-Kaserne. In den letzten Jahren wurden die Soldaten mit modernen Ausrüstungsgegenständen wie Kampfanzug, Kampfhelm und Nachtsichtbrille sowie Radpanzern Pandur UN A2 ausgestattet.

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