Verzweifelte Pflegeheime klagen das Land
Die steirischen Pflegeheime stehen kurz vor der Katastrophe - und klagen das Land Steiermark. Ein Vertrag zwischen dem Land und den Pflegeheimbetreibern sieht vor, dass das Land die Kosten für die Betreiber abdeckt. Aber wegen der Tagsatzanpassung 2012 für Pflegeheime ist die gute Qualität bei der Versorgung von älteren und pflegebedürftigen Steirern und Steirerinnen stark gefärdet. Die Geschäftsführer der "Gepflegt Wohnen Häuser", die knapp 300 pflegebedürftige Menschen betreuen und auch eine Einrichtung in Hart bei Graz haben, nennen dafür zwei Gründe: "Pflegeheime, die nach 2007/2008 errichtet wurden, sind aufgrund der Brechnung der kalkulatorischen Mieten des Landes betreffend des Tagsatzes viel zu niedrig und müssten angepasst werden." Die Geschäftsführer sehen dabei auch ein großes Einsparungspotential für das Land. Und: "Der vom Land festgelegte Tagsatz deckt die Personalkosten nicht, die aber gesetzlich festgeschrieben sind. 2011 ist eine Erhöhung trotz der steigenden Lohnkosten ausgeblieben und für 2012 wird diese - trotz verhandelten Ergebnissen - nur zur Hälfte ausbezahlt."
Obwohl die Pflegeheime voll ausgelastet sind, schaffen sie es in Zukunft nicht mehr, mit einer positiven Bilanz betrieben zu werden. Die Geschäftsführer Michael Schwölberger von Gepflegt Wohnen Gamlitz, Aribert Wendzel von Gepflegt Wohnen Hart bei Graz und Helmut Puntigam von Gepflegt Wohnen Übelbach sehen keinen anderen Ausweg mehr, als gegen das Land eine Verfassungsklage einzubringen und wollen das Anfang Oktober auch schon erledigt haben. "Wir fordern das Land außerdem auf, diese Missstände im Sinne der Reformpartnerschaft zu beenden und wirkliche Reformen einzuleiten." so die Geschäftsführer.
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