Sanierung der Marienstiege am Straßenglerberg abgeschlossen
Jeder Mensch ist einmalig, die Meders in Gratwein-Straßengel sind vielleicht die einmaligsten. Das Ehepaar renovierte in Eigenregie das Prälatenhaus am Straßenglerberg, dann wurden die Wehrmauern, Tore und im Vorjahr die Marienstiege saniert. Der Weg von der Wallfahrtskirche Maria-Straßengel in den Ortsteil Judendorf ist wieder begehbar, als sichtbares Zeichen der Fertigstellung wurde jetzt einem Judendorfer Unternehmer mit einer Ehrentafel gedankt. Reinhard Erkinger, Chef der IN TIME Spedition und Transporte finanzierte die Baumaterialien für die Sandsteintreppe.
Wahrzeichen, Sommerresidenz und Bruchbude
Das Prälatenhaus gilt als eines der Wahrzeichen von Gratwein-Straßengel und wurde früher als Gästehaus und Sommerresidenz der Reiner Äbte genutzt. Erbaut im 17. Jahrhundert, wurde es in weiterer Folge vermietet und stand danach lange Zeit leer. Der Zahn der Zeit setzte dem Bauwerk zu, wild wuchernder Efeu grub seine Wurzeln tief in das Mauerwerk, Decken und Wände wurden feucht, die Fußböden morsch. „Wir haben das Haus in einem desolaten Zustand und ohne Strom und Wasser übernommen“, blicken Peter und Brunhilde Meder auf das Jahr 2000 zurück. Gemeinsam mit dem Verein der Freunde von Maria Straßengel und Unterstützung durch das Land Steiermark macht sich das Ehepaar die ehrenamtliche Restaurierung des historischen Gebäudes zur Lebensaufgabe. Mit Begleitung durch das Bundesdenkmalamt wurde das Prälatenhaus gesichert, saniert, wissenschaftlich untersucht, von den Meders adaptiert und zu einem Juwel gemacht.
Parallel zur Sanierung des Gebäudes mit den markanten dreigeschossigen Arkaden packten die Meders die Außenanlagen an. Mit Hilfe von Sappi Gratkorn wurden bereits 2006 der untere Teil der barocken Freitreppe und die Außenfassade vom Pfarrhof renoviert. Im Vorjahr stemmten die Meders mit Krampen und Schaufel den oberen Teil und damit den Lückenschluss der Marienstiege.
Judendorfer Unternehmer als stiller Helfer
Die finanzielle Hilfe dafür kam von Reinhard Erkinger. Der Judendorfer Unternehmer griff für seine Heimatgemeinde schon mehrfach tief in die Tasche. Als das Bundesgymnasium Rein im Vorjahr seine Klassenzimmer mit multimedialen Tafeln ausstattete, finanzierte Erkinger gleich zwei davon, stattete die Fußballjugend des TUS-Rein mit Dressen aus, gilt als Hauptsponsor von Kickboxen Gratwein und übernahm im Stift Rein eine Buchpatenschaft. Mit seinem IN TIME Transportservice sorgt Erkinger logistisch dafür, dass Zeitungen und Magazine rechtzeitig zum Leser kommen, übernimmt aber auch Transporte für anspruchsvolle Güter, die in der Spedition eine „handverlesene“ Zuwendung brauchen.
Verein der Freunde von Maria Straßengel vor Auflösung
Die Anbringung einer Ehrentafel für Erkinger ist eine der letzten Aufgaben des Vereins der Freunde von Maria Straßengel. Vor 41 Jahren von Alt-LH Josef Krainer und dem 2014 verstorbenen Gernot Axmann gegründet, löst sich der Verein auf. Die Gründe liegen in Nachfolge- und gesundheitlichen Problemen und weil die Vereinsaufgaben als erfüllt gesehen werden, so der letzte Obmann Josef Huber-Grabenwarter. Ursprünglich zur Sanierung der Bildstöcke gegründet, machte sich der Verein mit den Straßengler Gesprächen zu gesellschaftspolitischen Themen einen Namen. In der Einmaligkeit der Meders hat auch diese Nachfolge Platz. Peter Meder möchte dieses Erbe in der von Brunhilde renovierten Prälatenstube wieder aufleben lassen.
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