Ansichtssache

Redaktionsleiter Heimo Potzinger

Lauter Firlefanz im Stillen Advent

Auf der Hatz durch Einkaufszentren und Christkindlmärkte jagt einem nicht nur der Weihnachtsmann hinterher, sondern zu allem Überdruss sein Gefolge aus Rentieren, Elfen und anderen merkwürdigen Gestalten, die zwischen kitschigem Firlefanz hindurchblinzeln, einen Schrecken ein. Nur das Christkind glänzt durch Abwesenheit. Der dickliche Mann mit dem schlohweißen Bart und seine drolligen Helfershelfer lassen sich eben besser vermarkten als der blondgelockte Unschuldsengel.
Diese Zeilen kommen Ihnen wahrscheinlich bekannt vor. Voriges Jahr habe ich an dieser Stelle die Vertreibung unseres Christkindes durch den Weihnachtsmann bedauert. Dabei war es bei genauer Betrachtung umgekehrt. Erst Martin Luther hat im 16. Jahrhundert mit der Verlegung der Bescherung vom Nikolaus-Tag auf den Heiligen Abend dem Christkind zum Höhenflug verholfen.
Der Weihnachtsmann als Verschmelzung von Nikolaus, Knecht Ruprecht und Väterchen Frost ist mit unserer Region freilich tief verwurzelt. Doch sein einstiger Glanz ist durch die Amerikanisierung zum erbärmlichen Sinnbild für Kommerz und Überfluss verblasst. Geschichte hin, Geschichte her – das Christkind als Symbol für Herzlichkeit und Unschuld taugt nach genauer Betrachtung immer noch besser für Weihnachten.

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