Sportlich auf du mit Diopter und Korn

Katrin Ninaus mit ihrem Luftgewehr österreichischer Marke am Schießstand in Hitzendorf.
5Bilder
  • Katrin Ninaus mit ihrem Luftgewehr österreichischer Marke am Schießstand in Hitzendorf.
  • hochgeladen von Edith Ertl

Anspannung von den Zehen bis zum Abzugsfinger, strenge Sicherheitsvorkehrungen und Kopfarbeit sind Vorausaussetzung für einen Sport, der höchste Konzentration erfordert. Katrin Ninaus zählt zu den besten Sportschützen der Region. Die 23jährige Hitzendorferin gewann zweimal Gold bei den ASKÖ-Bundesmeisterschaften und ist mehrfache Bezirks- und Landesmeisterin.

„Ich komme aus einer Jäger- und Schützenfamilie. Mein älterer Bruder hatte schon Erfahrungen in diesem Sport, aber ich galt dafür noch als zu klein“, sagt Ninaus. Der Vater verstand das Interesse der damals Siebenjährigen und ging mit ihr zur Schießanlage, wo sie auf Papas Schoss sitzend ihre erste Trainingseinheit absolvieren durfte. Heute ist Ninaus Sportliche Leiterin beim Hitzendorfer Sportschützenverein, der mit seiner kürzlich installierten elektronischen Schießanlage steiermarkweit eine Vorreiterrolle einnimmt.

In ihrer schwarz-weiß-roten Sportbekleidung geht Ninaus an den Schießstand. Der Overall hat eine Versteifung im Rücken, die als Entlastung für die Wirbelsäule dient. Sind alle Sicherheitsvorkehrungen erfüllt, legt die Schützin das Luftgewehr an und zielt auf eine winzige Scheibe in zehn Meter Entfernung. Die elektronische Anzeige im Vorraum signalisiert den Zuschauern einen Zehnertreffer. Dass Ninaus bei 40 Schuss 410 Punkte schafft, liegt an der Mouche-Unterteilung, die den innersten Ring nochmals exakt aufs Korn nimmt. „Das Faszinierende an diesem Sport ist, dass man selbst bei einem stressigen Alltag komplett abschalten kann“, sagt die junge Schützin. „Wenn ich an der Schießanlage stehe, dann höre ich auf meinen Körper und bin konzentriert bei jedem einzelnen Schuss“. Ninaus hat die Erfahrung gemacht, dass dieser Sport auch Schulkindern ein Durchhaltevermögen in der Konzentration gibt. Zehn Jugendliche werden im Verein trainiert, für Anfänger gibt’s auch vereinseigene Luftgewehre.

Um der Jugend die Hemmschwelle zu nehmen, beteiligt sich der Verein am Ferienprogramm der Gemeinde. „Ein Herumballern gibt es bei uns nicht. Unser Sportgerät ist eine Waffe, die auch nach erfolgtem Schuss noch Disziplin verlangt“. Am 9. und 27. August wird Kindern und Jugendlichen von acht bis 15 Jahren das Luftgewehrschießen von 17:30 bis 19:30 Uhr vorgestellt. „Wir erklären die Sicherheitsrichtlinien und die Anlage, zeigen auf, wie man sich besser konzentriert, und probieren darf natürlich auch jeder einmal“. Ninaus arbeitet als Kinderbetreuerin in einem Hitzendorfer Kindergarten. Ihr Sportliches Ziel ist die Staatsmeisterschaft 2019. „Talent allein ist zu wenig, wenn man einen guten Platz erreichen will, dann muss man hart trainieren“.

Es gibt nur wenige Sportarten, die auf eine so lange Tradition zurückblicken können wie das Schützenwesen. Der steirische Landesschützenbund umfasst 80 Vereine mit rund 3.500 Mitgliedern, einige hundert davon sind Jugendliche. Das sportliche Schießen zählt auch zur olympischen Disziplin. Obmann des Schützenvereins Hitzendorf ist August Eberl, der St. Bartholomäer ist Landesmeister im Armbrustschießen. www.st-lsb.at

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk auf Facebook verfolgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Von Freiflächen-Photovoltaik profitieren Unternehmen und Grundbesitzer in ökonomischer und ökologischer Hinsicht.  | Foto: Enery
1

Energiewende
Chance für Grundbesitzer

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.