Gratwein-Straßengel
Protest gegen Wohnbauprojekt geht weiter
Vorigen Freitag lud die Gratwein-Straßengeler Opposition im Gasthaus Lammer zu einem Bürger:innenbeteiligungsforum ein. Grund: Das Wohnbauvorhaben auf der sogenannten Huberwiese, das schon seit einiger Zeit für Gesprächsstoff sorgt.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Der geplante Wohnbau der ÖWG, Wohnbau Genossenschaft, der auf der Huberwiese in Gratwein-Straßengel geplant ist, ist weiterhin ein heiß diskutiertes Vorhaben.
Bewohner:innen informieren
Die Opposition (ÖVP, FPÖ und Bürgerliste UGS) ist sich einig: Ein Bauvorhaben ohne Einsicht in Pläne und damit ohne fehlendes Wissen, was genau in welchem Ausmaß auf der Huberwiese im Ortsteil Judendorf-Straßengel passieren soll, darf nicht einfach entstehen. Nachdem es bereits zu einer Protestaktion "für eine verträgliche Bebauung" vor Ort gekommen ist, wurde im Rahmen eines Bürger:innenbeteiligungsforums erneut darüber gesprochen.
"Wir fürchten, dass hier ein Bauprojekt beschlossen wird, auf das wir nicht mehr reagieren können. Es ist unsere Pflicht, die Bewohner zu informieren, dass unklar ist, wie groß es werden soll, wie viel Boden verbaut wird", sagt dazu der zweite Vizebürgermeister Mario Schwaiger (ÖVP).
Bauliche Auflagen
Genau beim Stichwort Pläne hakt Stefan Primas (SPÖ), Fachausschussobmann für Bau- und Raumordnung, ein. Denn Pläne, die sollen ja auch noch gar nicht vorliegen: "Deshalb verstehe ich die Aufregung nicht ganz", sagt er gegenüber MeinBezirk.at. "Fix ist, dass die ÖWG sich für das Baugrundstück interessiert. Und wir können davon ausgehen, dass Wohnraum entsteht. Darüber ist im Ausschuss gesprochen worden. Es gibt Ideen, wie das Ganze ausschauen kann, aber alle baulichen Auflagen müssen eingehalten werden. Dazu zählt, dass nicht die gesamte Wiese verbaut wird, sondern ein Teil für Bauprojekte zur Verfügung steht."
Primas verweist auch darauf, dass Bauträger Rechte und Pflichten haben:
"Da haben wir als Gemeinde immer ein Mitspracherecht. Es gibt einen Bebauungsplan, ein Baugesetz, und das weiß auch die Opposition. Wenn hier im Vorhinein schon mobil gemacht wird, erreicht man nichts. Denn wir werden Wohnraum brauchen. Die Gemeinde wächst. Und da muss man auch auf die nächsten zehn, 20 Jahre blicken. Es wird kaum möglich sein, in Zukunft nur Einfamilienhäuser zu bauen."
Keine sieben Stöcke?
Von dem ominösen siebenstöckigen Gebäude, das zu Beginn des Protest als Argument gegen das Bauvorhaben verwendet wurde, ist dagegen keine Rede mehr. Woher diese Zahl überhaupt kommt, weiß man auch nicht so recht. "Es gibt Ideen, wie das Bauvorhaben ausschauen soll. Und unter diesen Ideen war ein Gebäude mit mehreren Stöcken", sagt ÖVP-Fraktionsführer Gerald Schmidt.
"De facto ist es nämlich so: Die ÖWG hat den Grund gekauft und will was machen, zusammen mit weiteren Bauträgern. Da wird auch die Höhe mitdiskutiert, denn wir können davon ausgehen, dass hier nicht nur eine Wohnung entsteht. Man kann theoretisch hier eher flach oder konzentriert bauen", erklärt er.
Weiters: "Wir wollen einfach, dass mit Maß und Ziel gebaut wird. Und dass die Bewohner Bescheid wissen, bevor das Projekt abgeschlossen ist." Für Schmidt spielen nämlich weitere Faktoren hier mit ein: "Die Gesamtanzahl der Wohnungen müssen im örtlichen Entwicklungskonzept berücksichtigt werden." Dazu zählen zum Beispiel Parkplätze, die Infrastruktur rundherum oder auch die Tatsache, dass das örtliche Entwicklungskonzept klar definiert, dass die Sicht zur Wallfahrtskirche Maria Strassengel nicht gestört werden darf.
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