Plabutschtunnel muss zur großen Prüfung
Am 13. März wird im Plabutschtunnel der Ernstfall geübt. Wir haben nachgefragt, was denn dahintersteckt.
Was 1980 mit einem Bau zur Verkehrsentlastung begann, gehört für Autofahrer heute zum Alltag, um von A nach B zu kommen: Rund 40.000 Fahrzeuge durchqueren täglich den Plabutschtunnel. Und dieser zählt – erst recht nach der Sanierung – zu den sichersten europaweit. Dennoch kommt es immer wieder zu Unfällen. In Zusammenarbeit mit der Asfinag üben Einsatzorganisationen deshalb für den Ernstfall. Mitte März ist es im Plabutsch so weit.
Zeit gewinnen
Spätestens alle vier Jahre finden in Österreichs Tunneln, die länger als ein halber Kilometer sind, Großübungen statt. "Damit dann, wenn es drauf ankommt, alles bestens funktioniert, jeder Handgriff sitzt und keine Zeit verloren geht", sagt Dagmar Jäger, Asfinag-Tunnelmanagerin. Getestet werden anhand eines möglichst realen Szenarios sowohl die Alarmierungskette als auch die Kommunikation untereinander. Vor allem der geringe Bewegungsspielraum wird die Einsatzkräfte beim Löschen, Retten und Bergen herausfordern, verrät Jäger.
Bescheid wissen
Der Sinn der Übung in 21 Tunneln österreichweit ist also klar: "Die Einsatzkräfte sollen über alle Wege – Fluchtwege, Löschnischen etc. – bestens Bescheid wissen und auch alle Sicherheitseinrichtungen, diese reichen von Lüftungsanlagen bis hin zu den Videokameras und Lautsprechern, kennen." Gerade bestens funktionierende Lüftungen spielen bei einem Brand eine wichtige Rolle. Sie müssen automatisch starten und den Rauch absaugen. Dank der Lautsprecher kann in den Plabutsch hineingesprochen werden.
Stillstand erkennen
Seit der Installation der Section Control im Oktober 2011 gingen die Unfälle im Plabutsch deutlich zurück, meint Jäger. Wohl auch deshalb, weil Raser gezwungen werden, vom Gaspedal zu gehen. Die Tempoübertretungen haben sich seither radikal reduziert. Trotzdem stehen viele Pendler mehrfach im Monat an der roten Ampel vor dem Plabutschtunnel. Im besten Fall löst ein Lkw die Höhenkontrolle aus, im schlimmsten Fall ist ein Unfall passiert. "Und dann geschieht alles in Sekundenschnelle", sagt Rainer Kienreich, Asfinag-Geschäftsführer. "Wir erkennen Unfälle über die Kameras. Wenn der Verkehr zum Stillstand kommt, schlägt die sogenannte Videodetektion an. Wir können sofort Alarm schlagen. Der Tunnel wird dann auf Rot geschaltet, sprich, die Autofahrer sollten nicht mehr reinfahren", so Kienreich. Zur großen Prüfung im Plabutsch treten Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und die Bezirkshauptmannschaft an. Gut 200 Personen sind bei den Tunnelübungen dabei.
Info:
Am 13. März wird im Plabutschtunnel der Ernstfall geübt. Der Tunnel ist in der Zeit von 19 Uhr bis Mitternacht für den Verkehr gesperrt. Spätestens alle vier Jahre wird in den österreichischen Tunneln geprobt; 21 stehen heuer am Programm.
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