Kalsdorf baut neue Volksschule und erweitert Kinderkrippe und Kindergarten
Für Aufregung sorgte ein abschlägiger Bescheid der Gemeinde Kalsdorf an betroffene Eltern, die um einen Platz in einer Kinderbetreuungseinrichtung ansuchten. Für den Herbst fehlten über zwei Dutzend Kindergarten- und Kinderkrippenplätze, jetzt kommt Grünes Licht aus der Gemeindestube. Kalsdorf errichtet eine zusätzliche Kinderkrippengruppe und erweitert den Kindergarten. Auch der Neubau der Volksschule ist in Planung, wie Bgm. Manfred Komericky berichtet.
Erst vor neun Monaten eröffnete Kalsdorf seinen dritten Kindergarten. In allen drei Einrichtungen werden insgesamt 264 Kindergartenkinder und 55 Kleinkinder in Kinderkrippen betreut. Als von Jungfamilien beliebte Zuzugsgemeinde, hat Kalsdorf die enorme Herausforderung, den steigenden Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen zu stemmen. „Wir sind eine kinderfreundliche Gemeinde und kümmern uns um die Familien“, sagt Komericky. Vom Babyboom wurde die Gemeinde allerdings überrollt, denn auch die Tagesmütter stoßen mit ihrer Kapazität an die Grenzen. Der Ortschef ist zuversichtlich, dass bis zum Herbst für die Eltern gute Lösungen gefunden werden.
Kinderbetreuungsplätze gesichert
Beim Kindergarten Süd errichtet die Gemeinde eine zusätzliche Kinderkrippengruppe. Als Übergangslösung kommt ein Containerbau, eine Variante, die auch die Gemeinden Stattegg, Deutschfeistritz oder Tobelbad-Haselsdorf erfolgreich umsetzten. Der Kindergarten im Zentrum erhält ein Containerdorf für die Mittagsbetreuung. Durch die „Auslagerung“ der bisherigen Mittagsbetreuung wird Platz für einen Speisesaal und die Erweiterung einer Kindergartengruppe geschaffen. „Ich bin unseren Gemeinderäten im Bildungsausschuss dankbar, sie haben mit sachkundigen Vorschlägen gute Vorarbeit geleistet“, sagt der Ortschef. Umfangreiche Auflagen der Behörde für die Inbetriebnahme eines Kindergartens erschweren notwendige Erweiterungen, müssen dafür doch 20 Quadratmeter Spielfläche pro Kind gewährleistet sein.
Eltern waren verunsichert
In den sozialen Medien gingen ob der fehlenden Kinderbetreuungsplätze die Wogen hoch. „Ich verstehe Mütter und Väter, die für ihre Kinder einen Betreuungsplatz brauchen. Jungfamilien, die sich ihre Existenz aufbauen, sind zumeist auf ein zweites Einkommen angewiesen“, versteht Komericky deren finanzielle Situation. Gemeinden müssen coronabedingt mit Einbußen bei den Einnahmen rechnen. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit schlagen sich auf Kommunalsteuern nieder, bei Bildungseinrichtungen will Komericky aber nicht den Rotstift ansetzen.
Wo jetzt Kindergartenplätze gebraucht werden, sind es in wenigen Jahren Schulklassen, die fehlen. Für die Volksschule Kalsdorf wurde mit dem Bau und der Inbetriebnahme der neuen Musikschule kurzfristig ein Engpass gelöst. Die Nachmittagsbetreuung wurde ausgegliedert und fand in der alten Musikschule eine neue Bleibe. Mit dem Babyboom in Kalsdorf stößt aber auch diese Kapazität an ihre Grenzen. „Wir planen einen Neubau der Volksschule“, lässt Komericky wissen. Ein Grundstück dafür in unmittelbarer Nähe des Schulzentrums hat die Gemeinde angekauft, erste Gespräche mit dem Land signalisieren dem Bürgermeister grünes Licht für die Planung.
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