Gratkorn vergünstigt Klimaticket noch einmal
Das Klimaticket ist nun österreichweit erhältlich. Die Marktgemeinde Gratkorn verbilligt dieses mit einer Aktion jetzt noch.
"Ich bin von all den Danksagungen überwältigt. Es ist zu spüren, dass die Menschen seit 15 Jahren auf das KlimaTicket warten. Wir setzen dem Warten nun ein Ende: Das KlimaTicket ist komplett", twitterte Klima- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler, nachdem mit Wien, Niederösterreich und dem Burgenland nun alle Bundesländer, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Zug aufgesprungen sind, um mit einem Ticket günstiger durch das ganze Land zu reisen. Positiver Nebeneffekt: Das Angebot soll so attraktiv sein, dass die Menschen auf ihr Auto verzichten und zu einer nachhaltigen Mobilitätslösung beitragen. Die Marktgemeinde, seit 1999 Klimabündnisgemeinde, setzt jetzt noch einen drauf.
Vorab schon reagiert
Schon lange schreien die Umlandgemeinden nach einer verbesserten und günstigeren Lösung, wenn es um die Tarifzonenregelung geht. Der öffentliche Verkehr soll gemeindeübergreifend und mit Graz gelöst werden, damit die Pendler einen Grund haben, ihr Auto stehen zu lassen. 2016 haben die Gratkorner Grünen eine Förderung in Form einer Rückerstattung der Preisdifferenz der zweiten Zone für eine personalisierte Dauerkarte erfolgreich eingebracht. "Der Zweck der Maßnahme und die Absicht dahinter war, dem Verkehrsverbund und dem Land zu signalisieren, wie wichtig eine einheitliche Zone ist", teilt Hans Preitler mit. "Als die Grünen bundesweit das Klimaticket gefordert hatten, hat sich dem der Gemeinderat einstimmig auf unseren Antrag hin, der Forderung angeschlossen."
Eine satte Ersparnis
Schon damals wurde darüber gesprochen, dass – sofern ein solches Klimaticket kommt – sich die Gemeinde einiges ersparten könnte, genauer gesagt eine Förderung von 20.000 Euro, weil das Zwei-Zonen-Jahresticket wesentlich teurer als das Klimaticket ist. Der Fall ist eingetreten. Auf Antrag Klimaschutzbeauftragten David Kalcher hat sowohl der zuständige Ausschuss als auch der gesamte Gemeinderat Gratkorn einstimmig beschlossen, das personalisierte Klimaticket mit 200 Euro beziehungsweise das ermässigte mit 150 Euro zu fördern.
Mit der Forderung von Kalcher heißt das nun: Ein Gemeindebewohner aus Gratkorn, der sich ein Klimaticket zulegt, zahlt statt 588 Euro für die Steiermark nur mehr 388 Euro. "Ein Auto ist für viele Menschen grundsätzlich wichtig. Ob mit dem Ticket mehr umsteigen, vermag ich nicht zu sagen. Aber wir als Gemeinde haben ein Angebot geschaffen, das einen Anreiz bietet. So können wir Schritt für Schritt in die richtige Richtung gehen", sagt Kalcher, SPÖ-Gemeinderat. Und Preitler ergänzt: "Auch wenn die Summe der Fördergeldkosten für die Gemeinde aufs Erste jetzt doch ein wenig geringer erscheint als zuvor, so macht dies das Klimaticket aber für viele weitere Personen attraktiv und wird viele Menschen dazu bewegen, öfter die öffentlichen Verkehrsmittel zu verwenden. Wir erwarten dass die Gemeinde daher in Zukunft mehr Geld für die Förderung ausgeben wird."