Gratwein-Straßengel
Gemeinde schafft Ort für Inklusion
Kontakt aufbauen: Im Generationenhaus im Ortsteil Gratwein wird ein Inklusionscafé seine Tür öffnen.
Um dem Ortsteil Gratwein in der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel wieder neues Leben einzuhauchen, stand vor allem die einstige Amtsstube am Hauptplatz, die seit Ende 2019 gänzlich ungenutzt war, im Fokus. Mit der Nachricht, dass aus dem alten Gemeindeamt ein Mehrgenerationenhaus entsteht (die WOCHE hat berichtet), und mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss wurde eine optimale Lösung für die Nachnutzung gefunden: ein offener Treffpunkt, an dem Jung und Junggebliebene ihre Interessen ausleben können. Die ersten Weichen sind nun gestellt. Eine Besonderheit stellt ein neues Inklusionsprojekt dar.
Angebote verschmelzen
Das Generationenhaus ist zugleich eine Sozialdrehscheibe: Räumlichkeiten für Beratungen und Austausch entstehen. Zwei Sozialarbeiter und Astrid Schatz, Beauftragte für Familie, BürgerInnenbeteiligung und Integration, sind vor Ort. Auch die Bibliothek soll in Zukunft für ein Miteinander der verschiedenen Generationen in der Gemeinde sorgen. Daher wurde in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2020 ein Vertrag mit dem LOGO-Jugendmanagement abgeschlossen, um die offene Jugendarbeit – neben dem ClickIn-Jugendzentrum – auch hier einzubinden. "Gratwein-Straßengel sorgt so dafür, dass Jugend- und Sozialarbeit in Zukunft in der Gemeinde auf sehr niederschwellige Art und Weise ineinander verschmelzen, Angebote gesamtheitlich aufeinander abgestimmt und Synergien genutzt werden und damit auch schnell und bedarfsorientiert reagiert werden kann", teilt Vizebürgermeisterin Johanna Tentschert mit.
Hemmschwelle abbauen
Eine weitere, besondere Neuheit: Auf Initiative des Unternehmers Andreas Höller öffnet ein Inklusionscafé, das über "4for21" betrieben wird. Der Verein unterstützt Menschen mit Down-Syndrom und deren Angehörige. Ziel ist es, mögliche Hemmschwellen im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung abzubauen. "Eine solche Idee ist schon vor Jahren entstanden, ein geeignetes Objekt, wo sie umgesetzt werden kann, hat sich aber nie angeboten. Das Inklusionscafé ist aus dem Gedanken heraus entstanden, dass es eigentlich nichts Vergleichbares für Menschen mit Beeinträchtigung in unserer großen Gemeinde gibt", sagt Doris Dirnberger, Ausschussobfrau für Familie, Generationen, Gesundheit und Soziales. "Wir möchten einen Arbeitsplatz für sie schaffen. Vielleicht ist das auch ein Anreiz für Wirtschaftsbetriebe, Menschen mit Beeinträchtigung eine Chance am Arbeitsplatz zu geben. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, solche Visionen umzusetzen."
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