Erzähl mir doch aus deiner Zeit

Foto: KK

GRATWEIN-STRASSENGEL. Wirklich interessant wird ein Gespräch zwischen Generationen, wenn sie über ein- und dasselbe Erleben sprechen. Zusammen mit den Schülern des BG Rein und der Mithilfe von Mag. Stefanie Glasner haben wir Fragen gestellt, die unterschiedlicher nicht beantwortet hätten werden können.

Sebastian Brandstetter ist 18. Er hat sich über die Wendung „zu meiner Zeit …“ Gedanken gemacht, die ältere Leute bisweilen in ein Gespräch einfließen lassen. Also hat er bei seinem Großvater, Herwig Brandstetter, Jahrgang 1929, nachgefragt und dessen Antworten mit seinem eigenen Alltag verglichen.

Wie kaufen wir ein?

Herwig Brandstetter wohnte in der Nähe zweier Greißlereien. Dort gab es neben Lebensmittel auch allerhand Nützliches für den Haushalt. Die Milch kam direkt vom Bauern. "Im Zweiten Weltkrieg", sagt er, "bekam man Lebensmittel nur mit speziellen, rationierten Lebensmittelkarten. Nach dem Krieg herrschte Lebensmittelknappheit, sodass er sich nachts auf Äcker schlich, um Erdäpfel zu stehlen. Die Zeiten waren hart.
Und er schweift ab, erzählt, wie er sich mit einem Freund auf dem Dachboden versteckte, um eine Taube heimlich zu verspeisen: "So hungrig waren wir damals."
Beim Enkel ist das anders. Wenn Sebastian Lebensmittel einkaufen will, setzt er sich aufs Moped und düst los. "Die Einkäufe gehen schnell, man bekommt alles überall."

Was, wenn wir krank sind?

An Arztbesuche kann sich Herwig Brandstetter nicht gut erinnern. "Wir hatten aber einen eigenen Hausarzt. Nur bei schlimmeren Sachen ging man in die Ambulanz."
Wenn Sebastian krank ist, geht er einfach zum Arzt. "Auch am Wochenende kann man in die Ambulanz. Man kann jederzeit einen Arzt anrufen, wenn man Fragen hat. Diese ständige Bereitschaft ist schon praktisch", sagt der 18-Jährige.

Was tun wir in der Freizeit?

Der Großvater erinnert sich vor allem an die Wochenendausflüge mit seinen Eltern, an weite Wanderungen auf den Schöckl oder die Lassnitzhöhe. Als Bub hatte er ein Fahrrad, mit dem er oft durch die Stadt fuhr. Seine Lieblingsbeschäftigung war jedoch, wie für alle Kinder damals, das Kino, "um die vielen Abenteuer- und Liebesfilme zu sehen. Besonders deutsche Filme mit Paul Hörbiger und Hans Moser waren beliebt", schmunzelt er.
Sebastians Freizeitangebot ist vielfältig, für die Jugend wird heute viel getan. Von Fußball bis Tennis ist alles dabei. Auch an Kinoabenden oder Konzerten mangelt es nicht. "Langweilig wird es bei diesem Angebot nur selten. Und da auch moderne Medien und Geräte immer besser werden, gibt es immer eine Beschäftigung", sagt er.

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