Fertigstellung bis 2024
Baustart für neues Wasserkraftwerk in Gratkorn

So soll das neue Murkraftwerk in Gratkorn bis zur zweiten Jahreshälfte 2024 ausschauen. | Foto: Verbund
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  • So soll das neue Murkraftwerk in Gratkorn bis zur zweiten Jahreshälfte 2024 ausschauen.
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Am Freitag setzte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer mit Vertreter:innen von Verbund und Energie Steiermark in Gratkorn den feierlichen Spatenstich für das neue Wasserkraftwerk an der Mur. Schon in zwei Jahren soll dieses erneuerbaren Strom erzeugen und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten senken.

GRAZ-UMGEBUNG/GRATKORN. Im Zuge der Spatenstichfeier für das Murkraftwerk Gratkorn am Freitag betonte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die große Bedeutung der erneuerbaren Stromerzeugung für die Steiermark. Insgesamt investieren Verbund und Energie Steiermark rund 80 Millionen Euro in das Gemeinschaftsprojekt. Mit einer Leistung von elf Megawatt soll das Wasserkraftwerk ab der zweiten Jahreshälfte 2024 jährlich etwa 54 Millionen Kilowattstunden grünen, CO2-freien Strom erzeugen. Dies reiche, laut den Verantwortlichen, um den Jahresstrombedarf von etwa 15.000 Haushalten zu decken, oder mit dieser Strommenge mit 30.000 Elektro-Pkw jeweils 10.000 Kilometer weit zu fahren.

Seit fast 120 Jahren wird in der Mur Strom mittels Wasserkraft erzeugt. Inzwischen zählt der Fluss zu den wichtigsten Quelle für erneuerbare Energie in der Steiermark, wie die Geschäftsführer der Verbund Hydro Power GmbHKarl Heinz Gruber und Michael Amerer,  herausstrichen: "Die Wasserkraftwerke an der Mur bilden das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung. Die Laufkraftwerke liefern ganzjährig und planbar elektrische Energie, wobei das neue Murkraftwerk Gratkorn über zwei vertikal montierte Maschinensätze zusätzliche Vorteile für die Netzstabilität aufweisen wird."

Feierlicher Spatenstich für das Murkraftwerk Gratkorn (von links nach rechts): Karl Heinz Gruber (Verbund Hydro Power), Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Abg.z.NR Karin Greiner, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Michael Strugl (Vorstandsvorsitzender Verbund), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Michael Amerer (Verbund Hydro Power), Abt Philipp Helm (Stift Rein), David Oberlerchner(Projektleitung VERBUND) | Foto: Verbund
  • Feierlicher Spatenstich für das Murkraftwerk Gratkorn (von links nach rechts): Karl Heinz Gruber (Verbund Hydro Power), Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Abg.z.NR Karin Greiner, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Michael Strugl (Vorstandsvorsitzender Verbund), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Michael Amerer (Verbund Hydro Power), Abt Philipp Helm (Stift Rein), David Oberlerchner(Projektleitung VERBUND)
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Neben dem Beitrag "auf unserem Weg zur mittelfristigen Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten" werde das Wasserkraftwerk die Versorgungssicherheit deutlich erhöhen, ist sich Achim Kaspar, der sich im Verbund-Vorstand  für den Erzeugungsbereich zuständig zeichnet, sicher.

"Wirtschaftlich überaus positiv"

In Hinblick auf die Klimaziele des Landes sowie in Anbetracht der aktuellen Debatte um fossile Energieimporte stand der Baustart ganz im Zeichen des dringlichen Ausbaus erneuerbarer Stromerzeugung.

"Die vergangenen Wochen haben uns mehr denn je vor Augen geführt, dass wir vor allem unabhängiger von Gas werden und in alternative Energiequellen investieren müssen."
Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann

Dieser Meinung ist auch Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender beim Verbund: "Die aktuelle Entwicklung an den internationalen Energiemärkten zeigt uns auf drastische Weise die Dringlichkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf. Die Wasserkraft aber auch Windkraft und Photovoltaik werden die tragenden Säulen der erneuerbaren Energiezukunft sein."

Mit Augenmerk auf die der Pandemie geschuldeten Unsicherheit am Arbeitsmarkt, sieht das Vorstands-Duo der Energie Steiermark Christian Purrer und Martin Graf in der Investition einen "grünen Beschäftigungs-Turbo für die regionale Wirtschaft", der "für wesentliche Impulse in der Region sorgt". Und weiter: "Wir sehen dieses wirtschaftlich überaus positive Projekt als weiteren Meilenstein zur Klimawende und können damit unsere Nachhaltigkeits-Strategie weiter ausbauen."

Mur ab April umgeleitet

Mit dem erfolgten Baustart wird in den kommenden Wochen zunächst vorläufige Umleitung der Mur veranlasst. Dies sei für das Projekt notwendig, damit ab Sommer während der eigentlichen Errichtungsphase eine trockene Baugrube zur Verfügung steht. Neben zahlreichen ökologischen Begleitmaßnahmen soll das neue Wasserkraftwerk auch den Hochwasserschutz für die Anrainergemeinden nördlich von Graz verbessern. Außerdem ist im Bereich des Kraftwerks eine zusätzliche Murbrücke für Radfahrer, Fußgänger und Freizeitsportler geplant, die, so die Verantwortlichen, das Freizeitangebot und das Radwegenetz aufwerten soll.

Die Einbindung der Anrainerinnen und Anrainer, Gemeinden und Interessensgruppen, will man auch nach der Planungsphase in Form von regelmäßigen Baustellenbesichtigungen weiterführen. Interessierte finden technische Daten und detaillierte Informationen über ökologische Begleit- und Ausgleichsmaßnahmen auf www.kraftwerkgratkorn.at – ebenso wie aktuelle Bilder und Videos, die den Baufortschritt dokumentieren.

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So soll das neue Murkraftwerk in Gratkorn bis zur zweiten Jahreshälfte 2024 ausschauen. | Foto: Verbund
Feierlicher Spatenstich für das Murkraftwerk Gratkorn (von links nach rechts): Karl Heinz Gruber (Verbund Hydro Power), Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Abg.z.NR Karin Greiner, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Michael Strugl (Vorstandsvorsitzender Verbund), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Michael Amerer (Verbund Hydro Power), Abt Philipp Helm (Stift Rein), David Oberlerchner(Projektleitung VERBUND) | Foto: Verbund
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