Übelbacher Fantasyautorin
Der Utopie wieder mehr Möglichkeiten geben

Hat sich der Fantasy-Literatur verschrieben: Petra P. Hasler | Foto: Melanie Popp
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  • Hat sich der Fantasy-Literatur verschrieben: Petra P. Hasler
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Hierzulande ist die Fantasyliteratur noch ein "Randgenre", junge Autorinnen und Autoren haben es schwer, am Büchermarkt Fuß zu fassen. Gleichzeitig feiern Streamingdienste mit utopischen und dystopischen Welten große Erfolge. Mitten in Übelbach wird viel fantasiert: Petra P. Hasler hat ihren neuen Roman geschrieben.

ÜBELBACH. Auf "Elbenohr: Das Tor der Welten" folgt nun "Die Töchter der ersten Mütter", ein Fantasyroman über eine grüne, matriachale Zukunft. Ein Thema, für das sich Petra Schimek alias Petra P. Hasler, die beim diesjährigen Fine Crime-Festival in Graz als Gastautorin eine Lesung in der Buchhandlung Moser abhalten durfte, interessiert: Was wäre, wenn so eine Welt möglich wäre?

Die Freude am Geschichtenerzählen

"Die Tribute von Panem", "The Book of Eli", "The Handsmaid Tale" und "Das Rad der Zeit" haben eines gemeinsam: Die Filme und Serien sorgen für Zuschauerinnen- und Zuschauerrekorde im Kino und bei den Streamingdiensten. Fantasyliteratur hingegen wirkt noch immer wie eine Randerscheinen am Buchmarkt. Erst recht für heimische Autorinnen und Autoren. Petra P. Hasler hingegen lebt und atmet Fantasy. Wir haben mit ihr über das Schreiben und das Genre gesprochen. Sie lässt auch bereits in den Inhalt ihres neuen Werkes blicken.

Die Autorin hat sich auf Fantasyromane spezialisiert ... | Foto: Privat
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MeinBezirk.at: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Petra Hasler: Die Freude am Geschichtenerzählen liegt mir wohl im Blut. Schon bevor ich schreiben konnte, habe ich mir Geschichten ausgedacht und sie weitererzählt. Meine ersten Freundinnen im Kindergarten habe ich mir sogar dadurch geangelt. Ich konnte schnell einschätzen, welche lieber etwas Gruseliges hört und welche etwas Lustiges – und je nachdem habe ich mir passende Geschichten ausgedacht. Als ich dann endlich das Schreiben erlernte, war das einfach großartig. So konnte ich die vielen Ideen einfangen und festhalten.

Wie kam es, dass Sie sich für Fantasy "entschieden" haben?
Meine ersten Protagonisten als Kind waren keine Menschen, sondern Zauberponys. Ich war ein absoluter Fan von "Mein kleines Pony" und hab mir in den ersten Schreibversuchen zahlreiche Abenteuer für die Ponys ausgedacht. Vielleicht ist damals schon meine Liebe zur Fantasy entstanden? Heute begeistert mich dieses Genre vor allem deshalb, weil sich die Frage "Was wäre wenn?" darin so vielfältig beantworten lässt.

Darf man schon einen Einblick in den Inhalt des neuen Romans bekommen?
Aber gern! Stell dir vor, du sitzt am Wasser und schreibst an einem Buch und plötzlich stehen die Bösewichte leibhaftig vor dir und zerren dich mit Haut und Haar in ihre Geschichte. So ergeht es Hauptprotagonistin Ana in meinem neu erschienenen Roman "Der Herzschlag einer anderen Welt".

Klappentext

Die Autorin Ana schreibt gerade an ihrem Manuskript über die junge Magierin Arithmene, als die Schurken aus ihrer Geschichte sie entführen. Sie kann entkommen, steckt aber nun in der ebenso vertrauten wie fremden Welt ihres Manuskripts fest. Mit Hilfe einer sarkastischen Wanderheilerin und eines charmanten Meisterdiebs heckt sie einen Plan aus, um ein Amulett zu stehlen, mit dem sie wieder nach Hause zurückkehren kann.

Heimische Autorinnen und Autoren haben es oft ganz schwer – was bräuchte die Literaturszene, um wachsen zu können?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, in erster Linie mehr Unterstützung von heimischen Buchhandlungen, Bibliotheken und Förder-Instituten. Nach meiner Lesung beim Fine Crime-Festival kam eine Zuhörerin auf mich zu, die meinte, sie fände es unglaublich schade, in keiner Buchhandlung heimische Fantasyautorinnen und -autoren zu finden. Sie dachte schon, es würde einfach keine geben.. Das stimmt aber nicht. Es gibt großartige Fantasybücher "made in Austria", meist finden diese jedoch eher in Deutschland und am Ebook-Markt Beachtung.

Ist es da auch schwer, mit den Großen des Genres mitzuhalten?
Gerade im Bereich Fantasy entdeckt man in heimischen Buchhandlungen meist nur bekannte und international erfolgreiche Autorinnen und Autoren und es wird einen als Neueinsteigerin beziehungsweise Neueinsteiger alles andere als leicht gemacht. Wenn eine Buchhandlung sich dazu bereit erklärt, ein Buch aufzulegen – und das tun bei noch unbekannten Gesichtern nicht alle –, dann meist unter Konditionen, bei denen keine Autorin, kein Autor und kein Kleinverlag etwas verdienen kann. Hier anzusetzen, die heimischen Autorinnen und Autoren und auch Verlage mehr zu fördern, ihnen einen Raum zu geben, sehe ich als wichtigen Schritt.

 "Der Herzschlag einer anderen Welt" heißt das neue Werk der Autorin aus Übelbach. | Foto: Privat
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Fantasyliteratur hat viel mit Natur, sich erden, sich gleichzeitig beweisen, mit der eigenen Geschichte, aber auch mit dem Übernatürlichen zu tun – wo finden Sie sich hier wieder?
In allen genannten Punkten. In meinem Debütroman "Elbenohr: Das Tor der Welten" entdeckt die Grazer Studentin Viv, dass sie in ein Reich der Naturwesen eintauchen kann. In meinem zweiten Roman "Die Töchter der ersten Mutter" nehme ich die Leserinnen und Leser mit in eine Zukunft, in der sich die Natur die Macht zurückerobert hat. Das Thema Natur und auch unser Umgang mit ihr spielen in all meinen Büchern eine wichtige Rolle.

Auch sich erden, zu sich finden, sich beweisen, sind wichtige Punkte, auf die ich gerne eingehe. Unsere eigene Geschichte und das Übernatürliche sind meiner Meinung nach zwei Dinge, die zusammengehören. Denn schon die ältesten Schriften und Überlieferungen erzählen von übernatürlichen Wesen und Erlebnissen – denken wir zum Beispiel an die Edda oder den Gilgamesch-Epos, ja selbst die Bibel. Menschen nutzen seit jeher Bilder, Mythen und Geschichten, um sich das Leben und die Welt zu erklären. Ich finde es wichtig, dass uns diese Fähigkeit nicht verloren geht und liebe es, in meinen Büchern neue Mythen zu kreieren oder alte neu aufleben zu lassen.

Wer ist Ihre Lieblingsautorin, Ihr Lieblingsautor?
Keine leichte Frage, ich kann unmöglich nur einen nennen. Ich liebe den Schreibstil von Marion Zimmer Bradley, habe auch viele Bücher von Kai Meyer begeistert gelesen. Sehr beeindruckt bin ich von Robert Jordan, der mit seinem "Rad der Zeit" ein unglaubliches Epos erschaffen hat. Und ich verehre die Tiefgründigkeit von Ursula K. Le Guin. Eine Autorin, die zwar nicht aus dem Fantasy-Genre stammt, ich aber unbedingt noch nennen muss, ist Maja Lunde. Sie schafft es auf faszinierende Weise, brandaktuelle Themen in Geschichten zu kleiden.

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