Wildgrün – Bernhard Gutmann ist Biologe und widmet sich in seiner Kolumne dem naturnahen Gärtnern und dem "Pflanzengeist".

Wildpflanzen haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Während heimische Bäume und Sträucher ihre oberirdischen Blattknospen mit derben Schuppen vor Frost und Austrocknung schützen, überdauern die meisten ausdauernden Kräuter knapp über oder unter der Erdoberfläche. Erdpflanzen (Geophyten) wie das Schneeglöckchen oder das Buschwindröschen hingegen gehen mit ihren unterirdischen Speicherorganen auf Nummer sicher.
Knollen, Zwiebeln oder verdickte unterirdische Sprossachsen (Speicherrhizome) finden wir häufig unter den Frühlingsboten in unseren heimischen Auen und Laubmischwäldern. Sie haben eine Taktik entwickelt, mit der kurzzeitig sehr günstige Standorte optimal ausgenützt werden. Die Überdauerungsorgane und Knospen sind im Boden verborgen und dadurch besonders gut geschützt. Allerdings müssen im Frühjahr nach dem Austreiben die Blüten rasch bestäubt und die Speicher schnell wieder aufgefüllt werden, denn das Zeitfenster bis zum Laubaustrieb der Gehölze ist nur kurz. Der Waldboden beginnt sich dann zu beschatten, Licht wird zur Mangelware und es wird Zeit, wieder unterzutauchen.
Die Frühlingsknotenblume, die Lerchensporn-Arten, der Gelbstern oder das Scharbockskraut beginnen dann, ihre oberirdischen Sprossteile wieder „einzuziehen“ und fristen in der Folge ein stilles, unsichtbares Dasein unter der Erde bis zum nächsten Frühjahr.

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