Niederwaldkirchner kreiert Regionalmarke
Handelskaufmann Andreas Knollmayr (30) will regionale Versorgungssicherheit ausbauen.
BezirksRundschau: Sie handeln seit über einem Jahr ausschließlich mit Bioprodukten. Warum?
Es ist für mich der einzige Weg, wie man unseren Planeten wieder heil machen kann. Das ist mein Beitrag dazu.
Warum setzen Sie künftig vermehrt auf regionale Produkte?
Mir ist wichtig, dass die kleinbäuerlichen Betriebe gestärkt werden. Die Kaufkraft soll nicht abfließen, sondern im Mühlviertel bleiben. Nur, wenn Kleinlandwirte unter einer Dachmarke auftreten, bringen sie ihre Produkte auch in die Handelsketten.
Gibt es die Möglichkeit nicht auch schon jetzt?
Für Kleinbetriebe und Direktvermarkter ist das schwer.
Wie möchten Sie den Bauern helfen?
Über eine gemeinsame Marke, unter der jeder heimische Erzeuger seine Produkte anbieten kann. Jeder soll seine Betriebsanschrift vermerken können. Der Kunde soll nachvollziehen können, woher die Lebensmittel kommen.
Gibt es nicht schon genug regionale Marken?
Sicher gibt es welche, zum Beispiel „Genussland Oberösterreich“. Die regionale Bezeichnung ist mir aber hier zu großräumig. Ich möchte eine regionale Marke für das Mühlviertel herausbringen.
Was erwarten Sie sich davon im Konkreten?
Dass die Kaufkraft in der Region bleibt. Damit werden Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen. Die Arbeitswege bleiben kurz. Kein Stehen im Stau. Ein Beitrag zur CO2-Reduktion also. Sollte eine Krise kommen, kann sich die Region selbständig versorgen.
Wie setzen Sie Ihre Pläne um?
Indem sich viele kleine Betriebe unter einer Dachmarke vereinigen. Gemeinsam sind wir stark. Sollte es zu einem Produktionsausfall bei einzelnen Betrieben kommen, ist die Versorgung trotzdem gewährleistet. Für Großbetriebe gilt das nicht, da sie zu unflexibel sind.
Gibt es schon einen Zeitplan?
Der Start für die Dachmarke ist für Anfang Oktober geplant.
Wie geht es weiter?
Es wird ein Internetshop betrieben. Ich plane Impulsworkshops und Informationsabende, sowie Beratungsgespräche für Betriebe. Auch regionale Verkaufswagen werden eingerichtet.
Das sind mutige Pläne.
In Zeiten wie diesen bringt es nichts, zu jammern, dass die Welt so schlecht ist. Wenn ich unzufrieden bin, muss ich mein Leben ändern und handeln. Das ist mein Beitrag, um die Region zu stärken, in der ich gerne lebe. Ich möchte andere ermutigen, sich mitzuverändern.
Zur Sache: Andreas Knollmayr wird seine Ideen bei den 9. Unterkagerer sunnseitn Gesprächen am Podium vorstellen. Thema: „Versorgungssicherheit in der Krise“.
Geplant ist eine Diskussion mit Impulsreferaten zum Thema.
Termin: Samstag, 8. September, 19.30 Uhr, Pfarrsaal Haslach.
Im Web: www.oenj.at
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