Regionalitätspreis OÖ
Bei Freistädter Genusskisterl steht Vereinsleben im Fokus
Das Freistädter "Genusskisterl" ist Anfang April gestartet und sofort gut angelaufen. 30 Hersteller vermarkten bereits 343 Produkte, darunter Brot- und Backwaren, Fleisch- und Milchprodukte, Gemüse, Öle oder Kosmetikprodukte. Die Food-Coop ist für den diesjährigen Regionalitätspreis OÖ nominiert.
FREISTADT. Das Freistädter Genusskisterl ist als Verein organisiert, welcher aus einem Kernteam und Mitgliedern besteht. Das Kernteam – bestehenden aus Lisa Zeindlhofer, Astrid Stumbauer, Sonja Hackl, Silvia Innendorfer sowie Rafael und Pia Kampl – hat das Genusskisterl im April dieses Jahres gegründet und ist im Wesentlichen für die Organisation und den "Betrieb" verantwortlich. Die Mitglieder stellen beim Genusskisterl die Abnehmer dar. Sonja Hackl erklärt:
"Wie es bei einem Verein üblich ist, ist auch hier Engagement gewünscht. Unsere Mitglieder beziehen nicht nur die Lebensmittel, sondern bringen sich beispielsweise in Form von Ladendiensten oder etwa bei der Akquise neuer Hersteller ein. Uns ist es wichtig, dass wir nicht nur als Vermittlungsplattform von regionalen und biologischen Lebensmitteln dienen, sondern wir wollen auch das Vereinsleben ganz stark hervorheben."
Ort des Austausches und der Begegnung
Jedes Mitglied – insgesamt haben seit der Gründung 48 Mitglieder Produkte im Wert von mehr als 6.000 Euro über das Genusskisterl gekauft – kann bzw. soll sich einbringen und mitentscheiden, etwa welche Produkte ins Sortiment aufgenommen werden sollen. Ziel des Genusskisterl-Teams ist es außerdem, einen Ort des Austausches und der Begegnung schaffen, an dem bei der Abholung gerne eine Tasse Kaffee gemeinsam getrunken wird. "Wir planen auch gemeinsame Aktivitäten, wie etwa Exkursionen zu unseren Landwirten und Landwirtinnen, Kräuterworkshops oder Kochkurse", erzählt Hackl.
Naturnahe Produkte von regionalen Bauern
Die Landwirte, die das Genusskisterl beliefern, sind nicht Teil des Vereins. Diese können ihre Produkte aber besonders einfach über die Plattform freistaedtergenusskisterl.at und ohne jegliche finanzielle Mehrkosten vermarkten. "Das bedeutet, dass wir alle unsere Arbeit ehrenamtlich erledigen und keinen Preisaufschlag bei den Produkten haben. Dadurch erhalten die Bauern eins zu eins das gesamte Geld", erklärt Hackl. Den Preis für die Produkte bestimmen die Produzenten selbst. Mitmachen kann jeder Landwirt aus der Region, im Umkreis von 30 Kilometer um Freistadt, der biologisch bzw. naturnah produziert.
Online einmal pro Woche bestellen
Über die Online-Plattform kann jedes Mitglied jede Woche bis Dienstag 24 Uhr bestellen und sein persönliches Kisterl am darauffolgenden Freitag-Nachmittag abholen. Durch die gesammelten Bestellungen ist nicht nur der Aufwand für Mitglieder und Landwirte insgesamt geringer: Es werden dadurch auch zahlreiche Autofahrten eingespart. Für die Erstanschaffungen von Kühlschränken, Regalen, und Kisterln wurde das Projekt von der Leader-Region Mühlviertler Kernland und der Stadtgemeinde Freistadt subventioniert.
Regionale Vordenker in zehn Kategorien gesucht
Auch heuer wird der Regionalitätspreis wieder in 10 Kategorien verliehen. Gesucht werden Unternehmen und Projekte, die sich für die Region starkmachen.
1. Dienstleistung/Handel
2. Industrie
3. Handwerk/Gewerbe
4. Land-/Forstwirtschaft
5. Vereine/Institutionen/Behörden
6. Tourismus
7. Gastronomie
8. Mobilität/erneuerbare Energien
9. Regional & Digital: Blogger, Vlogger etc., die sich für regionale Wertschöpfung engagieren. Und Unternehmen, die ihre regionalen Produkte & Dienstleistungen online anbieten.
10. Sonderpreis "Oberösterreicher von Herzen" für Landsleute, die sich besonders fürs Hoamatland engagieren.
Regionalitätspreis 2021 - jetzt mitmachen
Die Einreichung ist bis zum 22. August möglich. Entweder über das Online-Formular oder per Post an: BezirksRundschau GmbH, Dr. Herbert-Sperl-Ring 1, 4060 Leonding
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