Fußball-Unterhaus
Wenig Hoffnung auf komplette Meisterschaft
PREGARTEN, FREISTADT, LASBERG, NEUMARKT. Wie es derzeit aussieht, geht es für die Saison 2020/21 im Fußball-Unterhaus um Schadensbegrenzung. Ein reguläres Ende mit Hin- und Rückrunde ist aufgrund der Covid-19-Situation nur schwer vorstellbar. Der OÖ Fußballverband setzt aber alles daran, zumindest die offenen Spiele vom Herbst nachzutragen und somit eine Wertung der Meisterschaft vornehmen zu können. Dies ist dann möglich, wenn in jeder Klasse jedes Team mindestens einmal gegen jedes andere Team gespielt hat. Wir haben Fußball-Insider gefragt, wie sie die aktuelle Situation im Fußball-Unterhaus beurteilen.
Erik Freudenthaler
(Kapitän, SPG Pregarten, OÖ-Liga)
"Ich glaube nicht, dass die aktuelle Saison zu Ende gespielt wird. Hoffentlich können wir ab März wieder mit dem Training beginnen. Vorerst vermutlich wieder nur mit Abstand. Sollte ab März wieder trainiert werden dürfen, dann wäre es denkbar, dass die restlichen Partien ausgetragen und sogar noch einige Runden drangehängt werden. Sollte die Meisterschaft vorzeitig beendet, aber dennoch gewertet werden, dann werden vermutlich einige Vereine protestieren. Aber jeder Verein hat gewusst, dass es auch Absteiger geben wird. Im Übrigen denke ich, dass der Lockdown ohnehin nochmals verlängert wird."
Roman Lanzerstorfer
(Kapitän, SV Freistadt, Bezirksliga Nord)
"Laut OÖ Fußballverband ist es das Ziel, die Saison 2020/21 vollständig fertig zu spielen. Aufgrund des bis Mitte Juni vorgegebenen Zeitfensters für die Saisonkomplettierung ist die Umsetzung dieses Ziels aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Das Mindestziel sollte es sein, die Nachtragsspiele zu absolvieren, um dank der vorgenommenen Statutenänderung des Fußballverbandes eine Wertung der Saison zu ermöglichen. Sollte es zu einem Meisterschaftsstart im Frühjahr kommen, dann ist das wahrscheinlichste Szenario, dass zuerst die Nachtragspartien ausgetragen werden. Danach ginge es mit der Rückrunde los, die bis zum geplanten Saisonende, Mitte Juni, gespielt werden würde. Egal ob zu diesem Zeitpunkt 16 oder beispielsweise 18 Runden ausgespielt worden sind. Die Fairness der möglichen Varianten stelle ich zwar in Frage, jedoch erachte ich es als wichtig, dass eine Wertung zustandekommt."
Thomas Reidinger
(Obmann, Union Lasberg, 1. Nordost)
"Unter den aktuellen Umständen kann ich mir nicht vorstellen, dass die gesamte Saison 2020/21 regulär beendet werden kann. Ich hoffe stark, dass den Vereinen die notwendige Vorbereitungszeit zugestanden wird – das Verletzungsrisiko ist einfach zu hoch. Der OÖ Fußballverband hat angekündigt, dass die ausstehenden Spiele der Herbstrunde Priorität haben. Ich gehe davon aus, dass man die Spielpläne entsprechend anpassen und die Nachtragsspiele vorziehen wird. Wichtig sind vor allem auch Lösungen für den Kinder und Jugendfußball – eine geregelte Meisterschaft wäre meiner Meinung nach speziell dort sehr wichtig. Sportlich fair ist eine Meisterschaft nur mit entsprechender Hin- und Rückrunde. Da wird es leider auch Verlierer geben – Teams, die im Herbst vielleicht mit Verletzungssorgen kämpfen mussten. Ich verstehe aber auch, dass man keine zweite Saison ohne Auf- und Absteiger beenden will. Das macht den Reiz im Fußball-Unterhaus aus."
Daniel Grabner
(Sektionsleiter, Union Neumarkt, 2. Nordmitte)
"Ich bin der Meinung, dass die Saison nicht wie geplant zu Ende gespielt werden kann. Man muss den Mannschaften fünf Wochen Vorbereitung geben, da ansonsten das Verletzungsrisiko aufgrund der mittlerweile sehr langen Pause zu hoch ist. Da wir wahrscheinlich nicht vor März mit dem Training starten können, wird ein Meisterschaftsbeginn erst nach Ostern möglich sein. Da es in einigen Ligen gleich drei Nachtragsrunden gibt und englische Wochen ausgeschlossen sind, kann die reguläre Frühlingssaison erst mit Ende April/Anfang Mai starten – das ist dann zu spät, um diese noch regulär abschließen zu können. Eine Wertung sowie Aufsteiger sollte es auf jeden Fall geben, eventuell auch Relegationsspiele, falls es die Situation zulässt."
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