850 Jahre Neumarkt
Geschichte, Zukunft und Festivitäten
NEUMARKT. Geschichte, Zukunft und Feste – das sind die drei Themen, die Neumarkt im Zuge der heurigen 850-Jahre-Feier am meisten beschäftigen. Was den historischen Teil anbelangt, so ist in den ersten Wochen und Monaten des Jahres 2021 schon allerhand geschehen. Margot Artner, Kulturausschuss-Obfrau und Hobbyhistorikerin, hat viel Arbeit in den zweiten Teil der "Historischen Markterkundung" investiert. Schon demnächst wird jeder Neumarkter Haushalt mit der liebevoll gestalteten und reich bebilderten Broschüre beglückt.
Von Grießlern und Zwentendorf
Stand im ersten Band der Markt als bedeutender Handelsplatz, der direkt an der Salzstraße lag, im Zentrum, so geht es in Band 2 um öffentliche Einrichtungen und Gewerbebetriebe. Erstaunlich: Allein im Ort Neumarkt gab es um das Jahr 1827 insgesamt elf Gasthäuser. "Und das bei nur 57 Häusern", sagt Artner. Zu den Gastbetrieben reihten sich eine Menge an Lebensmittelhändlern: Bäcker, Fleischhauer, Krämer und Grießler, die so genannt wurden, weil sie ursprünglich mit Grieß handelten. Des Weiteren gab es ein Bürgerspital, ein Brauhaus, einen Weber, einen Färber, einen Binder, drei Schneider und viele weitere Gewerbebetriebe. Eine Seite widmet Artner den Namen der 26 Neumarkter Ortschaften. Kurios: Eine der ersten Erwähnungen von Schwandtendorf wurde "Zwentendorf" geschrieben. Der Name dürfte wie viele andere Ortsnamen aus dem Slawischen kommen.
Ortskernbelebung und Digitalisierung
"Neumarkt hat in seiner 850-jährigen Geschichte so manches erlebt", sagt Bürgermeister Christian Denkmaier. Ihm ist es wichtig, dass das Jubiläumsjahr nicht nur dazu dient, sich der eigenen Geschichte bewusst zu werden, sondern der Blick auch in die Zukunft gerichtet ist. "Es wäre fatal, sich mit den kommunalen Einrichtungen zufriedenzugeben", sagt Denkmaier. Für ihn ist der runde Geburtstag Inspiration, sich in einer Zukunftswerkstatt über die Gemeindeperspektiven Gedanken zu machen. Diese Denkschmiede sieht er als optimalen Start für die neue Periode des Gemeinderates. Zentrale Themen: Ortskernbelebung, Digitalisierung und Ökologie.
Festivitäten mit Fragezeichen
Was die Feste, Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten betrifft, so gibt es coronabedingt noch viele Fragezeichen. "Die Pandemie gibt uns das Machbare vor", sagt der Bürgermeister. Fix ist jedenfalls, dass der Maibaum für Linz aus Neumarkt kommt. Aufgestellt wird er höchstwahrscheinlich ohne großes Brimborium. "Vielleicht geht es sich aus, dass wir das Fest am Linzer Hauptplatz dann beim Umlegen des Baumes am Ende des Monats ausrichten." Weitere wichtige Termine im Jubiläumsjahr sind die Eröffnungen des generalsanierten Pfarrheimes (25. Juli) und des Feuerwehrhauses in Matzelsdorf (21. August). Das große Festwochenende zum 850sten Geburtstag ist für 16./17. Oktober geplant.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.