Blasenentzündung kann Badefreuden trüben
FREISTADT. Blasenentzündungen sind die häufigsten bakteriellen Infektionen bei
Frauen. Egal, ob man sich gerade im Urlaub an einem Strand befindet oder auch die
heimischen Seen oder Freibäder nutzt: Wenn die Abkühlung übertrieben wird, dann
kann es schnell zu sehr schmerzhaften Blasenentzündungen kommen.
Die Infektion äußert sich meist mit Symptomen wie häufigem Harndrang, heftiges Brennen beim Wasserlassen, krampfartige Unterleibsschmerzen bis hin zu Blut im Urin. Wobei ein feuchter Badeanzug meist den Auslöser für die Blasenentzündung darstellt. „Wenn man die nasse Badekleidung anbehält, entsteht Verdunstungskälte, die dem Körper Wärme entzieht und den Unterleib stark auskühlen lässt. Die veränderte Durchblutung im Becken kann vorhandene Keime aktivieren und die Blasenentzündung hervorrufen“, erklärt Peter Neuner, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landes-Krankenhaus Freistadt und rät nach jedem Baden den Badeanzug zu wechseln, die Füße warm zu halten und jeden Tag zwischen zwei und drei Liter Wasser oder Tee zu trinken. Bei „normalen“ Außentemperaturen verdunstet der Körper rund 500 bis 1.000 Milliliter Flüssigkeit täglich, bei
großer Hitze kann der Mensch fallweise sogar bis zu zwei Liter pro Stunde ausschwitzen.
Die Konsequenz: „Wenn nicht genug getrunken wird, fehlt diese Flüssigkeit in den Nieren, um die Blase und die Harnwege ausreichend zu spülen. Auch das begünstigt die Vermehrung von vorhandenen Keimen“, betont der Mediziner.
Neben Blasenentzündungen lauert in der heißen Jahreszeit noch eine andere
gynäkologische Infektionsgefahr in überfüllten Schwimmbädern und kleinen Badeteichen, denen das ökologische Gleichgewicht fehlt: Pilze, Trichomonaden und Fäkalkeime. Diese Verunreinigungen verursachen Juckreiz, Scheidenausfluss und Brennen in der Scheide und beim Wasserlassen. „Sollten nach einem Badeaufenthalt die oben genannten Beschwerden auftreten, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden“, rät Peter Neuner.
Zu beachten ist außerdem, dass Badetextilien, die nicht ausgekocht werden können, unbedingt mit einem Hygienewaschpulver gewaschen werden. Vorbeugend empfiehlt der Gynäkologe den Konsum von Preiselbeersaft, der als natürliches Antibiotikum gilt. Dieser enthält Gerbstoffe, welcher die bakterielle Besiedelung der Blasenschleimhaut hemmt.
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