Neu Leopoldau
Werkstättenhof für Co-Working in der Marischkapromenade
Handwerkerinnen und -werker finden einen neuen Platz im Werkstättenhof Neu Leopoldau. Dieser besteht aus mehreren Häusern und bietet Co-working für Interessierte an.
WIEN/FLORIDSDORF. Viel Platz für verschiedenstes Handwerk gibt es im neuen Werkstättenhof Neu Leopoldau: drei denkmalgeschützte Häuser, 32 Einheiten und ganz schön viel Handwerk. Das ehemalige Gaswerk in der Marischkapromenade 3–5 wurde vom "Kaiser Franz Josef I. Jubiläumsfonds für Werkstättengebäude und Volkswohnungen" aufgekauft und dann umfassend saniert.
Der Fond wurde 1908 gegründet, um leistbare Werkstätten für das Kleingewerbe zu schaffen. Jetzt bietet das Areal Platz für Co-working-Werkstätten. Schlossermeister David Segmanovic und Tischlermeister Robin Bess schlugen bei der Gelegenheit gleich zu. Eingezogen sind die beiden noch nicht – für ihre Arbeitsbereiche gibt es nämlich so einige Auflagen wie der Schallschutz. Aber die beiden können das auch verstehen. Sie würden nicht wollen, dass die Anwohnenden durch den Betrieb gestört werden. Sie hoffen, dass die Bürokratie bald erledigt ist und sie noch im Sommer einziehen können.
Raum und Gemeinschaft
Seit Jänner bereiten sie die Räume vor, die Miete müssen sie aber derweil nicht zahlen – nur die Betriebskosten. Daniel Glaser, Vorsitzender des Kuratoriums des Fonds, erklärt, dass das Projekt auch einen gemeinnützigen Gedanken verfolge. Deshalb müssen Mieter, die noch nicht sofort einziehen können, anfangs nur die laufenden Betriebskosten zahlen.
Das Ziel ist nicht nur, Raum zu bieten, sondern auch, eine Gemeinschaft zu schaffen. Verschiedenste Betriebe oder Gewerbe können sich so gegenseitig aushelfen. "Dass man, wenn mal eine Schraube gebraucht wird, nicht extra in den Baumarkt fahren muss", sagt Segmanovic. Eine Variation der Branchen ist allemal gegeben: Derzeit sind schon ein Bühnentechniker, ein Industrie-Archäologe, ein Lichtinstallateur und viele mehr im Hof eingemietet. Glaser meint, dass darauf geachtet werde, welche Betriebe einziehen. Hauptsache ist, dass man einen Gewerbeschein besitzt.
Suche nach weiteren Mietern
Die Einheiten werden in Edelrohbau übergeben. Um die Innenausstattung müssen sich die Mieter also selbst kümmern. Das hat auch einen Grund: "Jeder Mieter weiß selbst am besten, was er genau braucht", so Glaser. Ein Lichtinstallateur benötigt wohl kaum denselben Boden und Schallschutz wie ein Schlosser. Es gibt aber gemeinschaftliche Toiletten, Duschen und auch eine gemeinsame Putzkraft. "Eigentlich all-inclusive Werkstätten!", lacht Segmanovic. Aktuell suchen noch circa zehn Einheiten neue Mieter. Auch Lagerräume können dazugemietet werden. Interessierte können sich online unter www.kfj-fonds.at für freie Werkstätten in Neu Leopoldau bewerben.
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