30 Wohnungen geräumt
Teenager nach CO-Unfall in Wien in kritischem Zustand
Zu einem Großeinsatz kam es am Sonntagabend in der Floridsdorfer Schenkendorfgasse. Ein Teenager wurde wohl durch einen Defekt an der Gastherme beim Duschen mit Kohlenmonoxid vergiftet. Im kritischen Zustand wurde er ins Spital gebracht. Gleich 30 Wohnungen mussten außerdem evakuiert werden.
WIEN/FLORIDSDORF. Die Wiener Blaulichtkräfte blicken auf einen fordernden Sonntagabend, 8. Dezember, zurück. Gegen 21 Uhr wurden Berufsrettung wie auch -feuerwehr Wien in die Schenkendorfgasse zu einer Wohnhausanlage alarmiert.
Dort lebt eine Mutter mit zwei Söhnen im Teenageralter. Floriani-Sprecher Jürgen Figerl erklärt die Hintergründe auf MeinBezirk-Nachfrage: "Einer der Jungen duschte gerade, als er plötzlich im Badezimmer umkippte. Die Mutter und sein Bruder nahmen wahr, dass er bewusstlos war und zogen ihn gemeinsam ins Stiegenhaus".
Die angerückte Berufsfeuerwehr konnte tatsächlich einen "hohen CO-Wert" in der betroffenen Wohnung feststellen. Aufgrund dessen wurde auch in den Nachbarwohnungen geprüft. Auch hier waren die Werte deutlich erhöht. "Aufgrund dieser Situation entschlossen wir uns, sämtliche 30 Wohnungen in der Anlage zu evakuieren. Der Grund für die CO-Ansammlung wurde rasch gefunden: Die Gastherme in der Wohnung der dreiköpfigen Familie war verschmutzt und dadurch defekt", so Figerl.
In kritischem Zustand
Unter Atemschutz drehte die Feuerwehr die betroffene Therme ab. Das Haus samt aller Wohnungen wurde ordentlich durchgelüftet. Nachdem die Kohlenmonoxid-Konzentration in sämtlichen Räumen einen Normalwert erreicht hatte, konnten die Bewohner wieder retour.
Der bewusstlose Teenager – das Alter ist unbekannt – befand sich laut Rettungssprecherin Corina Had in einem kritischen Zustand und musste notfallmedizinisch versorgt werden. "Anschließend wurde er in ein Wiener Spital gebracht", erklärt Had. Er habe eine schwere CO-Vergiftung erlitten. Auch seine Mutter, die ihm zusammen mit dem Bruder wohl das Leben rettete, erlitt eine leichte CO-Vergiftung.
Sie wurde ebenso vorsichtshalber in ein Spital gebracht. Die Berufsfeuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und 29 Mann im Einsatz. Die Berufsrettung wiederum war ebenso mit Spezial-Teams und großen Sondereinsatzbussen vor Ort. In diesen wurden weitere 20 Bewohner des Wohnhauses vorsorglich untersucht, konnten jedoch in der Schenkendorfgasse bleiben.
Feuerwehrsprecher Figerl appelliert nach dem Vorfall gerade in der kalten Jahreszeit: "Wir bitten alle Gasthermenbesitzer, diese auch durch einen fachlich geeigneten und seriösen Installationsbetrieb regelmäßig warten zu lassen".
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