Food-Waste-Rebellen
Robin Foods sind Helden in Radlerhosen
"Robin Foods" rettet Lebensmittel und verteilt diese an diejenigen, die sie besonders dringend brauchen.
OTTAKRING/DÖBLING/FLORIDSDORF. Wer hat die lange Lastenradkarawane schon mal gesehen? Jeden Samstag zwischen 12 und 14 Uhr streift eine Kolonne von Döbling über die Prager Straße zum Floridsdorfer Bahnhof und nach Ottakring.
Die Rede ist von "Robin Foods", auch als Food-Waste-Rebellen bekannt, die 800 Kilogramm geretteter Lebensmittel mit einem Lastenrad transportieren. Hinter der Idee steckt der 33-jährige Döblinger und selbsternannte "Robin Food Dave".
Eine zweite Chance
Tagtäglich werden Tonnen an noch brauchbaren Lebensmitteln einfach weggeworfen. Das Team von "Robin Foods" verteilt das Essen und macht einiges im Vereinslokal (16., Hasnerstraße 100) haltbar. Mit dem Lastenrad werden mehr als vier volle Bananenschachteln mit Essen transportiert. Von Döbling aus geht es zuerst zur Spittelau. "Dort treffen wir uns. Dann geht es durch den 20. Bezirk nach Floridsdorf, über die Floridsdorfer Brücke", verrät Dave.
Am Floridsdorfer Bahnhof (Franz-Jonas-Platz) wird dann "fairteilt". "Menschen, die oft nur als Süchtige oder Sandler abgestempelt werden, kommen mit einem Lächeln auf uns zu und freuen sich über ein paar Krapfen", erklärt der Lebensmittelretter. Vom Franz-Jonas-Platz geht es dann weiter zum Endstützpunkt in die Hasnerstraße 100 in Ottakring. Unter den Lebensmitteln finden Hungrige zum Beispiel Obst, Gemüse, Marmeladen, Sugos und vieles, was noch haltbar ist. Weiters hat die aktive Umweltgruppe eine mobile Fahrradküche, die aus Sperrmüll gebaut wurde.
Mitmachen und retten
Das Team von "Robin Foods" besteht aus vier aktiven Mitgliedern. Bei den Verteilaktionen helfen vier bis sechs Personen mit. Einer der Unterstützer ist "Robin Food Joe". "Kennengelernt habe ich Joe im Tüwi vor etwa acht Jahren. Er macht seit über 20 Jahren dort die Volxküche einmal im Monat", sagt "Robin Food Dave". Wer selber einmal mitretten möchte, ist gerne willkommen. Außerdem kann man auch mitschnipseln, werkeln, kochen oder Umweltworkshops organisieren. Einfach unter office@robin-foods.org melden. Interessierte sollten sich warm ankleiden, denn es ist geplant, auch im Winter weiterzumachen. Im Team sind Personen im Alter von 25 bis 50 Jahren dabei.
"Wir müssen wissen, was wann in der Tonne landet. Genießbare Lebensmittel wegzuschmeißen oder verschimmeln zu lassen darf einfach nicht mehr sein." meint "Robin Food Joe". Ein großer und engagierter Kooperationspartner der Essensretter ist die "Lebensmittelrettung Österreich". Auch sie rettet Lebensmittel und stellt diese Bedürftigen zur Verfügung. „Wir sind eine private Initiative mit der Vision, ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen", erklärt "Robin Food Dave". Nähere Infos unter www.robin-foods.org
Cargo Ride am 31. Oktober
Robin Foods und Aktivisten von Extinction Rebellion Wien zeigen vor, wozu Lastenräder möglich sind. Dazu laden sie am 31. Oktober zum großen Fahrrad Aktionstag "Cargo Ride". Wer mag, kann mit Maske mitradeln. Abfahrt ist um 13 Uhr bei der Pragerstraße 142.
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