Fillenbaumgasse
Anrainersorge um das Ortsbild
Ein neues Bauprojekt ist in der Fillenbaumgasse geplant. Die Anwohner sind nicht sonderlich erfreut.
FLORIDSDORF. "Jeden Tag, wenn ich auf meiner Gartenbank die Sonne genieße, denke ich mir, dass der schöne Ausblick bald weg sein wird." Das sind die Worte jener Floridsdorferin, die sich um ihre Privatsphäre, ihre Lebensqualität, die direkte Sonneneinstrahlung und den zukünftigen Lärm sorgt.
Grund dafür ist ein geplantes Wohnbauprojekt der Firma Glorit in der Fillenbaumgasse. Dort soll laut dem Glorit-Plakat "Großartiges" entstehen. Das passt jedoch nicht in das Ortsbild, finden die Nachbarn.
Prüfung läuft
Derzeit werde das Projekt noch geprüft, heißt es von der Baupolizei (MA 37). Glorit plant in der Fillenbaumgasse 21–23 etwa 19 Eigentumswohnungen auf vier Baukörper verteilt. Je nach Baukörper wird es zwei oder drei Stockwerke, inklusive Erdgeschoß, geben. "In der Fillenbaumgasse ist eine Gebäudehöhe von insgesamt elf Metern vorgesehen. Aus diesem Maßstab ergibt sich das beabsichtigte Stadtbild", erklärt Gerhard Cech, Abteilungsleiter der Baupolizei.
Das Projekt wurde bei der Behörde eingereicht und befindet sich im Begutachtungs- bzw. Baubewilligungsprozess. Danach kann gebaut werden. "Aus heutiger Sicht nicht vor dem Sommer/Herbst 2021", heißt es von Glorit. Bewilligt das Magistrat die Eigentumswohnungen, folgt eine Bauverhandlung. "Alle Anrainer werden vorab über das Bauvorhaben und über die Bauverhandlung vor Ort schriftlich in Kenntnis gesetzt und können an der Bauverhandlung teilnehmen", erklärt Glorit. Das soll im Rahmen einer Ortsbegehung geschehen, wo auch allfällige Fragen beantwortet werden.
Sorge um eigenes Haus
Die Frage der Parkplatzsituation steht beim Bau der Eigentumswohnungen auch im Raum. Doch Glorit plant eine Tiefgarage. Eine Nachbarin sorgt sich aber genau deshalb um ihr Haus. "Meines ist aus 1930 und war früher ein Heuriger. Ich frage mich, ob bei den Bauarbeiten der Tiefgarage nicht mein Haus gefährdet ist und es zum Wackeln anfängt", meint die Anrainerin.
"Glorit arbeitet stets mit größter Sorgfalt und hält sich natürlich immer an alle Bauordnungen. Zudem wurde auch für dieses Projekt wie üblich ein Konzept zur Baugrubensicherung ausgearbeitet, um eine Gefährdung der umliegenden Häuser auszuschließen", entgegnet Glorit. Fest steht, dass es mit dem Bau der Eigentumswohnungen eine Grünfläche weniger im Bezirk geben wird. Anrainer wollen vor allem das Siedlungsgebiet und somit das Ortsbild erhalten. Privatsphäre, Lebensqualität, Sonne und der mit dem Bau einhergehende Lärm spielen für die Nachbarn auch eine Rolle.
Schreiben Sie uns!
Was sagen Sie zu diesem Bauprojekt? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an floridsdorf.red@bezirkszeitung.at oder an bz-Wiener Bezirkszeitung, Redaktion Floridsdorf, Weyringergasse 35/3, 1040 Wien.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.