So war der Lockdown für die Tiere
Salzburger Zoo öffnet seine Pforten
Wochenlang war der Zoo Salzburg für Besucher geschlossen. Eine Ausnahmesituation für Tiere und Angestellte.
ANIF/SALZBURG. "Es ist schön, nun wieder die Hintergrundgeräusche der Besucher zu hören", sagt Ulrike Ulmann vom Zoo Salzburg, nachdem dieser seine Tore wieder für Besucher öffnen konnte. Die Corona-bedingte Schließung war für Mensch und Tier eine Umstellung.
Verhalten verändert
Auf die Frage, ob die Tiere die vielen Besucher vermisst hätten, meint Ulmann:
"Vermissen ist eine sehr vermenschlichte Betrachtung. Es sind Wildtiere und keine Menschen. Jedoch hat sich das Verhalten einiger Tiere verändert, indem sie etwa ihr Gehege anders nutzten. So haben sich etwa die Katzen am Glas der Trennwand gesonnt."
Zu den Affen erklärt sie, dass sie zwar oft die Besucher beobachten, aber auch, dass "sie sehr sozial und mit sich selbst beschäftig sind".
Die Tiere vermisst
Es scheint, als wäre die Veränderung um einiges schwieriger für die Menschen gewesen. Besonders Mitarbeiter, Stammgäste und Paten vermissten ihre Schützlinge. Die Pfleger waren zwar vor Ort und in einem speziellen Zeitplan eingeteilt, jedoch arbeiteten die anderen Mitarbeiter von zu Hause aus.
"Es war seltsam, wenn man nicht dabei sein konnte, als etwa die Katta-Zwillinge Ende April geboren wurden." Urlike Ulmann
Die Anfang Juni erwartete Geburt des Nashornkalbs der künstlich besamten Nashornkuh Tamu wird von allen sehnlichst erwartet. Wie die Kattas sind auch die Nashörner eine bedrohte Tierart.
Bedrohung der Tiere
Der Lockdown habe eine verheerende Auswirkung auf die Nashörner in Südafrika, erklärt Ulmann. Wegen der ausbleibenden Touristen gibt es weniger Ranger. Dies wird von Wilderern nun ausgenutzt. "Information ist wichtig", sagt Ulmann. Der Zoo Salzburg trägt dazu einen großen Teil bei, indem er die Besucher über die Herkunft und Bedrohungen der Tiere aufklärt. "Jeder kann etwas machen, wichtig ist es, sich zu informieren", erklärt Ulmann.
Überraschende Hilfe
Finanziell traf die wochenlange Schließung den Zoo hart. Umso dankbarer waren die Mitarbeiter über die freiwillig eintreffenden Spenden.
"Man kann zwar versuchen zu sparen, jedoch gibt es eine Grenze, die man einfach nicht unterschreiten kann, etwa beim Futter." Ulrike Ulmann
Seit der Wiedereröffnung des Zoos ist dieser ein Nichtraucher-Zoo mit speziell ausgewiesenen Raucherbereichen.
"Wir haben schon viel positives Feedback von den Besuchern dazu erhalten." Ulrike Ulmann
Bis September wurden erst einmal alle Veranstaltungen abgesagt.
Allerdings wird der Einzug der Pinguine in ihre bald fertiggestellte Anlage von allen freudig erwartet. Da diese aus England kommen sollen, hat sich die Ankunft Corona- und Brexit-bedingt leider verschoben.
"Wir hoffen jedoch, dass die Brillenpinguine im Sommer ankommen werden." Ulrike Ulmann
Mehr interessante Nachrichten finden Sie >>HIER<<
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.