Zoo Salzburg
Eine neue Partnerin für den Schneeleoparden Sayan
Noch ist die am 29. April 2019 in der Stuttgarter Wilhelma geborene Schneeleopardin Malou ein wenig schüchtern. Die neue Partnerin des acht Jahre alten Schneeleoparden Sayan kam Anfang Dezember 2021 im Zoo Salzburg an und hatte die Außenanlage nach einer kurzen Eingewöhnungszeit bereits mit Bedacht erkundet.
ANIF, SALZBURG, Stuttgart. In Salzburg hat es bei den genauso schönen wie seltenen Großkatzen im Jahr 2021 insgesamt drei Wechsel gegeben. Im Februar kam Weibchen Geeta, die seit dem Jahr 2015 an der Seite von Sayan lebte, auf Empfehlung des europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) in den Sofia Zoo. Der zweijährige Sohn von Sayan und Geeta ist seit Ende November 2021 im Talliner Zoo in Estland. Ebenfalls auf Empfehlung des EEP fiel die Wahl der neuen Partnerin auf die junge Malou. Sie wuchs zusammen mit ihrem Bruder Askar in zoologisch-botanischen Garten in Stuttgart auf. Ihre Eltern sind Kater Ladakh und Katze Kailash. „Schneeleoparden sind sehr sensible Tiere, die eine gewisse Zeit benötigen, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen“, erklärt Geschäftsführerin Sabine Grebner.
Sehr gute Gene
„Mit Malou zieht ein genetisch besonders wertvolles Tier nach Salzburg“, freut sich Sabine Grebner. Dshamilja, die Mutter von Kailash wurde 2000 im zentralasiatischen Hochgebirge von Tadschikistan geboren und geriet als ganz junges Tier in eine von Wilderern aufgestellte Schlagfalle, wodurch sie ein Drittel ihres rechten Hinterfußes verlor. Schließlich wurde das etwa fünf Monate alte, verletzte Jungtier von einer Anti-Wilderer-Einheit auf einem Schwarzmarkt in Bischkek, der Hauptstadt Kirgisistan, entdeckt und beschlagnahmt. Nachdem Dshamilja in freier Wildbahn nicht überlebensfähig war, brachte man sie in den Zoo Zürich, wo sie ein stolzes Alter von 19 Jahren erreichen durfte und mehrfach Nachwuchs hatte, darunter auch die 2010 geborene Kailash. „Für die Zucht bedrohter Arten werden der Natur keine gesunden Tiere entnommen. Kommt durch einen derartigen Ausnahmefall ein Tier aus freier Wildbahn in menschliche Obhut, ist es für die genetische Vielfalt von großer Bedeutung, diese Linie fortzusetzen“, so Grebner.
Gesehen und wahrgenommen hat Sayan seine neue Partnerin schon. Bis die beiden Schneeleoparden gemeinsam auf der Außenanlage zu sehen sind, dauert es aber noch eine Weile. Laut der roten Liste bedrohter Tierarten leben nur noch etwa 2710 bis 3386 erwachsene Tiere in freier Wildbahn. Allerdings sind Zählungen in ihrem unwirtlichen und kaum zugänglichen Lebensraum, den Hochgebirgen Zentralasiens, schwierig. Aufgrund von Wilderei und illegalem Handel sowie Konflikten mit Viehzüchtern und dem Schwund von Beutetieren ist der Bestand der scheuen Großkatzen, die auch als „Geister der Berge“ bezeichnet werden, stark unter Druck geraten, weshalb eine gesunde Reserve in Zoos für den Arterhalt zunehmend an Bedeutung gewinnt.
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