Der Boss als Kunde seiner Mitarbeiter

- <b>Kelag-Vorstand</b> Manfred Freitag und der Genuss: "Wenn ich in eine Stadt reise sehe ich mir zuerst den Markt an."
- Foto: Kelag
- hochgeladen von Gerd Leitner
Der Neo-Vorstand der Kelag, Manfred Freitag, sieht sich als Kopf eines Teams und Kommunikation als Hauptaufgabe.
"Wenn mich Mitarbeiter von einer Idee überzeugen, haben Sie gut gearbeitet." - So beschreibt Manfred Freitag, seit zehn Tagen drittes Mitglied im Vorstand der Kelag, sein Verständnis von Führung. "Jeder im Unternehmen muss wissen, was er will und Botschaften auch transportieren können." Er sieht sich als "Kunde meiner Mitarbeiter".
Freitags Hauptaufgaben seien Kommunikation und das Bilden eine Teams. "Mitarbeiter in einen Zielkonflikt zu bringen, kann für das Unternehmen tödlich sein", ist Freitag überzeugt.
In den letzten Jahren hat der Techniker große Projekte geleitet - den Bau des Kraftwerks Reißeck II und des Klinikums. Der große Unterschied zur neuen Herausforderung: "Bei Projekten weiß man, dass sie einmal vorbei sein werden", so Freitag. "Verantwortung in einem historisch gewachsenen Unternehmen zu übernehmen, ist etwas ganz anderes."
Freitags Ziele - er ist für Vertrieb und Wärme zuständig - sind klar: "Die starke Marktposition der Kelag bewahren", sagt er umgehend. "Die Wärme ist gut aufgestellt - mit Netzen in Kärnten und außerhalb." Das Wachstum soll weiter nachhaltig sein.
Techniker an der Geige
Selbst bezeichnet sich Freitag als "zielorientiert. Als Techniker handle er stringent und baut Lösungen linear auf. Ausgleich findet er in Kunst und Kultur - "sonst habe ich einen Tunnelblick." In seiner Jugend hat er Geige gespielt. "Heute bin ich nur mehr Konsument." In der Küche legt er selbst Hand an. "Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar."
Zur Sache
Sitz der Kelag-Wärme ist in Villach. 200 Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt.
In Kärnten betreibt die Kelag folgende Wärme-Netze: Hermagor, Arnoldstein, Villach, Velden, Ferlach, St. Veit an der Glan, Althofen, Friesach, Wolfsberg-Frantschach/St. Gertraud und St. Andrä im Lavanttal.
In der Stadt Spittal wird derzeit ein großes Projekt gebaut.
90 % der Wärme stammt von Abwärme oder Biomasse. Erdgas deckt die Spitzen ab.
Ihr größtes Netz betreibt die Kelag in Linz mit der Abwärme der Voest. Villach ist das zweitgrößte und Hartberg in der Steiermark das drittgrößte Netz der Kelag.
Die Kelag setzt mit 80 Netzen und rund 900 Heizzentralen 1,7 Mrd. Kilowattstunden Wärme ab – der Bedarf von 100.000 Einfamilienhäusern.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.