Am Balkan unter Strom

- Energie-Motor: Hermann Egger ist der Vorstandsvorsitzende Kelag
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Die Kelag baut sich ein ansehnliches Standbein in Südosteuropa auf und setzt voll auf Wind und Wasserkraft.
Guter Dinge ist Kelag-Vorstandsvorsitzender Hermann Egger, wenngleich ihn die Trockenheit besorgt: die aufgrund der reduzierten Schneeschmelze auch in nächster Zeit zu erwartenden niedrigen Wasserstände behindern die Stromproduktion massiv.
Doch die Kelag investiert massiv in neue Kraftwerke: Der zweite Maschinensatz des Kraftwerks Feldsee ist im Probebetrieb, das Projekt praktisch abgeschlossen. Noch heuer soll das Kraftwerk die volle Leistung – 140 Megawatt Turbinen- und Pumpleistung – erzeugen.
Im Kraftwerk Koralpe verläuft ebenfalls alles planmäßig, derzeit wird zwischen der Pumpe und der bestehenden Druckrohrleitung die Verbindung hergestellt, die Pumpe mit einer Leistung von 35 Megawatt soll noch im Sommer in Betrieb gehen. „Diese beiden Kraftwerke steigern die Eigenerzeugung der Kelag um 30 Prozent“, so Egger.
Pumpspeicherkraftwerke liefern dann den Strom, wenn er besonders dringend benötigt wird und teuer ist und sind die einzige verfügbare regenerative Möglichkeit, Energie zu speichern und rasch abzurufen.
Megaprojekt am Reißeck
Das größte Investitionsprojekt entsteht am Reißeck; hier haben die Bauarbeiten für Reißeck II begonnen. Die Kelag ist an diesem Verbund-Megaprojekt mit 45 Prozent beteiligt und investiert 190 Millionen Euro in den 430 Megawatt-Kraftprotz. „Ende 2014 soll das Kraftwerk in Betrieb gehen“, sagt Egger.
Viel Neues tut sich bei der Kelag auch im Ausland: In Bulgarien und Rumänien sind bereits erste Windparks in Betrieb bzw. sollen in der ersten Jahreshälfte ans Netz gehen. Demnächst sollen in Rumänien weitere „Pilot-Windräder“ aufgestellt werden, berichtet Egger.
Kelag-Projekte am „Balkan“
Am Balkan gebe es eine Reihe von Projekten, die die Kelag vorantreibt. Unter anderem gehören zum „Balkan-Reich“ der Kelag ein Kleinkraftwerk in Serbien, ein Flusskraftwerk im Kosovo – Lumbardi – sowie ein in Umsetzung befindliches Kraftwerk in Bosnien. Was alle Projekte vereint: Es handelt sich um regenerative Energie.
Stolz ist Egger auch auf die Entwicklung des slowenischen Energiehändlers Interenergo in Slowenien: Im ersten Jahr rechnete die Kelag mit einem Handelsvolumen von 500 Mio. Kilowattstunden – die Erwartung wurde mit 1,5 Milliarden KWh bei weitem übertroffen. „Die Umsätze entwickeln sich hervorragend.“
Auch im Wärmemarkt ist die Kelag führend: In Linz versorgt man – in Folge des Erwerbs der „Österreichischen Fernwärmegesellschaft“ – Haushalte mit industrieller Abwärme der Voest, in Villach mit Abwärme der Omya in Gummern. Hier investiert die Kelag in den Ausbau des Netzes und errichtet ein neues Biomasseheizwerk.
Autor: Uwe Sommersguter
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