Schneemassen: Lokalaugenschein in Kötschach-Mauthen
LH Kaiser und Militärkommandant Gitschthaler machten sich ein Bild der Lage – Stromausfall in einigen Kärntner Schulen – Bundesheer am Weg ins Lesachtal
Im schneegeplagten Kötschach-Mauthen machte gestern, Dienstag, Katastrophenschutzreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gemeinsam mit Militärkommandant Walter Gitschthaler einen Lokalaugenschein. Mit Bürgermeister Walter Hartlieb und Hermagors Bezirkshauptmann Heinz Pansi sowie Vizebürgermeister und Landtagsabgeordneten Josef Zoppoth, den Vertretern von Bundesheer, Feuerwehren und Straßenmeisterei gab es eine örtliche Lagebesprechung.
„Ich danke euch allen im Namen des Landes Kärnten, besonders im Namen der Bevölkerung hier. Was ihr leistet, ist enorm. Es ist euch zu verdanken, dass es bisher zu keinem Schaden an Leib und Leben gekommen ist“, betonte der Landeshauptmann gegenüber den Einsatzkräften und Helfern. Er strich vor allem auch die perfekt koordinierte Zusammenarbeit von Behörden, Bundesheer, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei, Bergrettung, Lawinenwarndienst, Straßenmeistereien und Kelag hervor. „In dieser schwierigen Lage zeigen sich die Solidarität und Hilfsbereitschaft, die Kärnten auszeichnen. Vielen Dank, Kärnten ist stolz auf euch“, so Kaiser der auch den Bezirkshauptmännern, die an vorderster Front für die Koordination zuständig sind, sowie den Mitarbeitern in der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) in Klagenfurt dankte.
Wie der Landeshauptmann bekanntgab, wird der Krisenstab in der LAWZ aufgrund der leichten Entspannung nicht mehr täglich tagen. Kaiser steht jedenfalls im engen telefonischen Kontakt mit allen Stellen und wird täglich mehrmals über den aktuellen Stand informiert. Sollte sich Lage ändern, wird der Krisenstab innerhalb kürzester Zeit wieder einberufen.
Der Landesschulrat meldete unterdessen die Situation in den Oberkärntner Schulen. In der Volksschule West in Spittal sind heute nur 30 der 313 Kinder anwesend, ihnen wird ein Ersatzunterricht angeboten. Der ältere Gebäudekomplex, wo das Dach beschädigt ist, darf weiterhin nicht betreten werden. Die Volksschulen in Eisentratten und Kremsbrücke haben keinen Strom, dort besteht auch die Gefahr umstürzender Bäume. Es sind nur wenige Kinder in die beiden Schulen gekommen, in Absprache mit den Eltern wurden sie nach Hause geschickt. Eine Aufsicht ist aber selbstverständlich gewährleistet, es wird ein der Situation angepasster Alternativunterricht angeboten. In Eisentratten und Kremsbrücke wird auch morgen kein normaler Unterricht stattfinden können, Aufsicht ist aber natürlich gewährleistet. Stromausfall gibt es auch in St. Georgen im Gailtal, die VS Nötsch und die Expositur haben geschlossen. In der NMS Gmünd hingegen hat man seit kurzem wieder Strom und versucht einen normalen Schulbetrieb aufzunehmen. Da es schon wieder schneit, könnte es laut Landesschulrat sein, dass der Unterricht in der NMS Gmünd früher endet.
Oberst Georg Rosenzopf vom Militärkommando Kärnten teilte mit, dass eine Kompanie des Jägerbataillons 26 und schwere Pioniermaschinen von Kötschach-Mauthen aus über Osttirol ins Lesachtal aufgebrochen sind. In St. Lorenzen, Liesing, Birnbaum und Maria Luggau werden die Soldaten öffentliche Dachflächen freischaufeln, also Schulen oder Gemeindeämter. Laut Rosenzopf werden 50 weitere Mann des Jägerbataillons 26 anrücken, damit man die Dächer mit mehr „Manpower“ freibekommt, bevor es wieder schneit. Außerdem sollen zwei Bundesheerhubschrauber neben ÖBB-Strecken über Bäume fliegen und mit dem sogenannten „Downwash“ der Rotoren Eis und Schnee „wegblasen“. Morgen sind im Lesachtal Hubschrauberflüge mit der Lawinenkommission geplant, es soll dabei auch zu Lawinensprengungen kommen.
Josef Stocker von der Kelag teilte mit, dass man gestern bis auf 200 Kunden alle wieder mit Strom versorgen konnte. Es hat jedoch in Oberkärnten in der Nacht wieder geschneit und neue Störungen gegeben. Derzeit sind wieder rund 3.000 Haushalte ohne Strom, speziell im Lieser-, Gitsch- und Gailtal. Die Kelag arbeitet mit 200 Mann fieberhaft an den Reparaturen, unterstützt wird sie von 20 Bundesheerpionieren sowie Trupps der Stadtwerke Klagenfurt und der TINETZ aus Tirol. Probleme bereiten vor allem auch umgestürzte Bäume, von denen die Trassen befreit werden müssen. Stocker bedankt sich für die tatkräftige Unterstützung durch die „Menschen mit starken Armen und Motorsägen“.
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