"Meine Gedichte entstehen um 4 Uhr morgens"
"Die Seele weiß von den Gezeiten" nennt sich das neue Buch von Sigrid Elfriede Haberl. Präsentiert wird es am 9. November.
FELDKIRCHEN (fri). "Es ist uns eine lieb gewordene Tradition Feldkirchner Autoren im Rahmen unserer November-Lesung vor den Vorhang zu holen", blickt die Obfrau des Kulturvereins Feldkirchen Marietta Weißnar freudig auf die bevorstehende Buchpräsentation. "Sigrid Elfriede Haberl wird selbst aus ihrem neuen Buch mit dem Titel 'Die Seele weiß von den Gezeiten' lesen."
Ins Leben paddeln
Das Buch beschreibt Haberl als eine Sammlung von Erlebnissen, Eindrücken und Betrachtungen, die danach drängen in Worte gefasst zu werden.
"Ich muss mir das Erlebte von der Seele schreiben", so die Autorin. "Das kann ich am besten zwischen vier und sechs Uhr früh morgens. Dann wache ich auf, nehme Stift und Papier zur Hand und dann beginnt es zu fließen. Meine Gedanken ordnen sich und die alles Erlebte wird zu einem Text." Damit will sie die Leser an der Schönheit der Schöpfung teilhaben lassen. "Es ist wie ein Hinauspaddeln aus der Monotonie des Alltags. Ich entfliehe dem Lärm in die stille Welt der kleinen Wunder am Wegrand."
Sprache als Melodie
Mit dem Schreiben hat die pensionierte Diplomkrankenschwester schon in ihrer Hauptschulzeit begonnen. "Ich hatte eine sehr aufmerksame Deutschlehrerin. Sie hat es verstanden der Sprache eine Melodie zu geben. Diese Melodie ist mir erhalten geblieben." Die Inspiration dazu holt sich Haberl in der Natur, deren Fundus unerschöfplich ist.
Zugleich schreibt sie sich im wahrsten Sinn des Wortes "Kummer von der Seele". "Das Schreiben hilft mir schwierige Situationen zu bewältigen und den nötigen Abstand zu gewinnen. Danach sehe ich wieder klar, auch wenn viele meiner Texte dann in einer Lade verschwinden." Sehr oft gibt sie ihre Gedichte aber auch ihrem Mann zu lesen. "Sein Urteil ist mir wichtig."
Buchpräsentation und Lesung: Mittwoch, 9. November, 19 Uhr, Amthof Feldkirchen.
Zur Person
Sigrid Elfriede Haberl wurde am 23. Juni 1943 in Villach geboren und wuchs am Südhang des Ossiacher Tauern, dort wo die Glan entspringt, auf. Geprägt von den Eindrücken am elterlichen Hof, war die Natur "Reiseproviant" für den literarischen Werdegang.
Seit 1980 lebt die pensionierte Diplomkrankenschwester in Feldkirchen.
Unerschöpflicher Quell für die Literatin sind die gemeinsamen Unternehmungen mit ihrem Mann – Bergsteigen, Wandern, Segelflug, Kajakfahren.
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