"Als Physiker weiß ich, wo die Grenzen sind"
Robert Hauser ist Gemeinderat in Steindorf und Spitzenkandidat der Grünen im Bezirk Feldkirchen.
BODENSDORF (fri). Für Politik interessiert sich der Physiker schon seit seiner Studienzeit. "Die Besetzung der Hainburger Au hat mich als Student beschäftigt", denkt Hauser zurück.
Stellung beziehen
"Da hat man natürlich begonnen die politische Situation zu verfolgen und Stellung zu beziehen, was aber nicht heißen soll, dass ich unbedingt ein politisches Amt bekleiden wollte." Als Gemeinderat ist er für Die Grünen Steindorf seit den letzten Wahlen tätig: "Es gab keinen Repräsentanten vor Ort und man ist an mich herangetreten. Mein beruflicher Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Energieeffizienz. Gerade dieses Thema lässt sich meiner Meinung nach gut auf die lokale Ebene umlegen."
Ressourcen nutzen
Darum will Hauser auf Gemeindeebene Möglichkeiten aufzeigen, wie man Ressourcen besser nutzen kann und damit zugleich eine Basis für Neues schafft. "Es gibt immer noch viel zu wenig attraktive Anreize für Menschen, die aufgrund von Studium oder Beruf längere Zeit nicht in Kärnten waren, hier wieder ansässig zu werden und sich eine wirtschaftliche Zukunft aufzubauen", bedauert er. Kommunen hätten die Möglichkeit Menschen mit Ideen zu fördern, indem sie ihnen beispielsweise Grundstücke zur Verfügung stellen oder Förderprogramme anbieten.
Nicht für Ruhm & Ehre
"Das sind keine Fragen von politischer Färbung, sondern hier sollten alle an einem Strang ziehen. Leider stelle ich aber oft fest, dass Parteien nicht ihren Inhalten oder Ideologien folgen, sondern wie Betriebe strukturiert und damit starr und unbeweglich sind." Ihm selbst würde es nicht um Ruhm und Anerkennung gehen, sondern um das Wohl der Bürger, die vor Ort leben: "Erst wenn man längere Zeit an anderen Orten verbracht hat, lernt man die Schönheit und die Vielfältigkeit unseres Landes zu schätzen. Es ist Entwicklung spürbar, aber man darf nicht stehenbleiben."
Guter Ort zum Leben
Er selbst sei bereits zwei Mal in seinem Leben nach Bodensdorf gekommen: "Als Kind bin ich mit meinen Eltern hierhergezogen. Hab die Volksschule in Bodensdorf beendet und bin danach in Villach zur Schule gegangen. Nach dem Studium in Wien und längeren Auslandsaufenthalten hat es mich zurückgezogen. Aber natürlich ist die berufliche Basis eine Grundbedingung dafür."
Gerade in der Gemeinde Steindorf, die von den politisch Verantwortlichen immer wieder als Tourismusgemeinde bezeichnet wird, würde viel Potenzial brachliegen. "Es gibt einige Leitbetriebe und diese machen ihre Sache auch wirklich sehr gut, aber vieles ist in den Kinderschuhen, die in den 1970ern gepasst haben, steckengeblieben. Daran müssen wir arbeiten."
Zur Person
Am 15. Oktober wählt Österreich ein neues Parlament. In den nächsten Ausgaben stellt die WOCHE die jeweils bestgereihten Kandidaten aus dem Bezirk Feldkirchen im Wahlkreis 2C (Feldkirchen, Hermagor, Spittal) vor
Dieses Mal im Portrait:
Robert Hauser, 55 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, lebt in Bodensdorf
Er ist Kandidat der Grünen für den Bezirk Feldkirchen und Gemeinderat in Steindorf.
Beruf: FH-Professor für technische Physik, Studiengangsleiter, Fachhochschule Kärnten am Standort Villach für Maschinenbau
Hobbys: Lesen, Musik – sozialisiert mit der Musik der 1960er-Jahre, alle sportlichen Aktivitäten, die sich vor der Haustüre machen lassen.
Zur Wahl
Spitzenkandidaten Wahlkreis 2C:
SPÖ: Günther Novak (SP), Ulrike Nischelbitzer (SP), René Willegger (FE)
ÖVP: Gabriel Obernosterer (HE), Katja Barbara Morgenstern (SP), Martin Treffner (FE)
FPÖ: Erwin Angerer (SP), Dietmar Rauter (FE), Christina Ball (HE)
Die Grünen: Dorothea Gmeiner-Jahn (SP), Erich Köhler (SP), Nadja Seebacher (SP)
Neos: Hermann Bärntatz (SP), Markus Unterdorfer-Morgenstern (SP), Marcel Mild (HE)
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