Franz Koci Straße
Ein Haus statt der Parkplätze

- Wo heute ihre Autos im Grünen parken, soll ein Haus gebaut werden. Norbert Hofer und Sonja Grdseloff fürchten um ihre Stellplätze.
- Foto: Pufler
- hochgeladen von Karl Pufler
Die Anrainer der Franz Koci Straße befürchten, dass ihnen die Parkplätze weggenommen werden. Die zum Gutteil gehbehinderten Menschen wollen Stellplätze in Nähe ihrer Wohnungen.
FAVORITEN. "Unsere Stiege ist barrierefrei gestaltet", so Mieterbeiratsobmann Norbert Hofer. "Denn hier wohnen viele Menschen, die schwer gehbehindert oder etwa auf den Rollstuhl angewiesen sind."
Schon der normale Alltag ist für sie ohne Auto schwierig zu bewältigen. So sind viele beim Einkauf auf ihren fahrbaren Untersatz angewiesen, weiß Norbert Hofer. Der Parkplatz der Bewohner des Gemeindebaus ist zurzeit nur über der Straße. "Trotzdem muss ich bei Einkäufen oft drei- bis viermal vom Auto in die Wohnung", so der Rollstuhlfahrer.
Wohnhaus statt 80 Parkplätze
In Zukunft könnte der Weg noch weiter werden, befürchtet etwa Nachbarin Sonja Grdseloff. Auch sie ist auf den Rollstuhl angewiesen. "Unsere ganze Stiege fürchtet um die rund 80 Parkplätze", so die beiden unisono.
Das Problem liegt darin, dass auf dem derzeitigen Parkplatz ein Wohnhaus errichtet werden soll. "Dieser neue Gemeindebau soll acht Stock hoch werden", so Hofer. Das würde für alle Bewohner, die unter und über ihm wohnen, bedeuten, dass sie auf das Sonnenlicht in der Wohnung verzichten müssten, so die Anrainer.
Problem Bauzeit
Aber das größte Problem sei, dass die Parkplätze während der Bauzeit komplett verschwinden würden. Zwar wurde den Mietern zugesagt, dass sie neue Stellplätze bekämen. "Uns wurde bei einer Infoveranstaltung gesagt, dass die Parkplätze bei der Filmteichgasse liegen würden", so die Anrainer. Dieser Weg wäre für die Bewohner über einen halben Kilometer von ihrem Gemeindebau entfernt.
"Weiters müsste auch die Straße für die Bauarbeiten gesperrt werden. Das würde weitere 100 Parkplätze kosten", so Hofer. "Wenn das neue Haus steht, wurden uns Parkplätze in der Garage zugesagt, aber der Preis wird sicher um einiges höher sein als unsere jetzigen Stellplätze unter Bäumen". Am meisten ärgert sie, dass sie kaum informiert werden.
"Das Problem ist die Flächenwidmung in diesem südlichen Teil Favoritens", so der Favoritner Gemeinderat Stefan Berger (FPÖ). Er fordert, dass Art und Umfang der geplanten Bebauung von der Franz-Koci-Straße über die Kuhtrift bis hin zur Fontanastraße neu überdacht werden.
"Bitte warten"
Bezirksvorsteher Marcus Franz fordert, dass die Betroffenen zu gleichen Konditionen im Neubau einen Stellplatz erhalten sollen. Auch müsse während der Bauzeit ein Stellplatz in maximal 500 Meter Entfernung zur Verfügung stehen.
Auf bz-Nachfrage beruhigt Wiener Wohnen: "Der Süden Wiens, vor allem hier in Favoriten, wird derzeit in seiner Gesamtheit betrachtet, auch in puncto Stellplätze, Verkehrsaufkommen und mehr. Dazu wird es noch gesonderte Informationen geben, bittet Wiener Wohnen um etwas Geduld.
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