Die Komensky-Schule in der Quellenstraße

- Die Schüler der Komensky-Volksschule versammeln sich am 14. Dezember 1899 vor ihrer Abfahrt zur Abschlussprüfung nach Břeclav vor dem Schultor.
- Foto: Bezirksmuseum Favoriten
- hochgeladen von Karl Pufler
Als zentraler Verein der Wiener Tschechen entstand 1872 der „Schulverein Komensky“. Dieser erwarb 1881 ein Grundstück in der Quellenstraße 72 und begann mit der Errichtung einer Volksschule. Am 16. September 1883 wurde die erste private Volkschule mit tschechischer Unterrichtssprache mit drei ersten Klassen und einem Kindergarten eröffnet.
Im ersten Schuljahr wurden hier 585 Kinder in neun Klassen unterrichtet. Von Beginn an bemühte sich der schulerhaltende Verein gemeinsam mit den Eltern um die Erteilung des Öffentlichkeitsrechts. Ohne diesem mussten die Absolventen dieser Volksschule die vorgeschriebenen Abschlußprüfungen in der nächstgelegenen Volksschule in Mähren ablegen. Diese befand sich in Břeclav (Lundenburg) in der heutigen Tschechischen Republik.
Erst 1908 wurde den Lundenburger Lehrern erlaubt, die Abschlussprüfungen in Wien vorzunehmen. Gegen diesen Bescheid gab es stürmische Proteste. Der christlichsoziale Gemeinderat kritisierte die Entscheidung als schweren Angriff auf das deutsche Schulwesen und den deutschen Charakter der Stadt.
Im Schuljahr 1919/1920 erreichte die Schülerzahl der Komensky-Schule den höchsten Stand mit 1.039 Schülern. Im Jahre 1931 erhielten die Hauptschulen des Schulvereines Komensky und 1935 schließlich auch dessen Volksschulen das Öffentlichkeitsrecht.
Im Nationalsozialismus wurde 1942 der Schulverein Komensky aufgelöst. Der Schulbetrieb blieb bis ins Frühjahr 1945 aufrecht. Nach dem Krieg erfolgte keine Neuöffnung der Schule, nur der Kindergarten bestand noch einige Jahre weiter. Die Räumlichkeiten der Schule dienten mehreren Vereinen der Wiener Tschechen als Zusammenkunft- und Probenlokal, bis das Haus in den 1970er Jahren verkauft wurde.



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