Betonwüste in der Favoritner Siedlung Blumental

- Nach dem Kahlschlag am Zaun: Bewohner Ernst Capsky mit Ehefrau Christa und Enkelin Emily am frisch asphaltierten Weg vor ihrem Haus
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Die Anrainer am Weg 2 im Kleingartenverein Blumental sind empört: Praktisch über Nacht wurde aus lebendigem Grün nur noch Asphalt.
Eine Sanierung sorgt bei den Kleingärtnern für Empörung.
Plötzlich: Sanierung
Die Gartenbesitzer sind dazu verpflichtet, den Streifen zwischen Weg und ihrem Gartenzaun zu pflegen. Es war jedem selbst überlassen, wie er das gestalten wollte. "Auf einmal hieß es, die Wege würden saniert“, so die Anrainer Ernst und Christa Capsky. Zeitpunkt wurde keiner bekannt gegeben.
„Am Samstag, den 13. Juni 2015 hängte der Obmann einen kleinen Zettel auf die Baustellentafel: Baubeginn 16. Juni 2015", so Capsky. Da ist doch genug Zeit, Ziersteine, Sträucher und Blumen in Sicherheit zu bringen. Nur blöd wenn man gerade auf Urlaub ist, wie einige Nachbarn.
Asphalt statt Grün
Seither gibt es statt begrünter oder hübsch gepflasterter Streifen vor den Grundstücken nur noch Asphalt.
„Wir haben im Vorstand beschlossen, dass der Weg so saniert werden soll, das ist unser gutes Recht“, erklärt Kleingartenvereins-Obmann Franz Weber. So steht es auch in den Vereinsstatuten.
Günstiges Angebot bei raschem Zuschlag
Ja, es sei ein knappes Timing gewesen, aber: „Die Baufirma, die davor den Weg 1 saniert hatte, machte uns ein günstiges Angebot, gleich auch den Weg 2 mit zu sanieren. Da blieb wenig Zeit, das früher mitzuteilen.“
Außerdem stehe der Streifen vor den Gärten der Allgemeinheit zur Verfügung, sei kein Privatbesitz mit dem jeder machen kann, was er will. Und die Wegerhaltung sei ohnehin Pflicht des Vereines. Von den 24 Mitgliedern am Weg 2 hätten sich auch nur drei bei ihm beschwert, so Weber.
Mehr reden gefordert
"Die Kommunikation passt nicht", findet Bezirksrat Johann Aigner, selbst Bewohner im Kleingarten Blumental am Weg 2. „Das ist kein demokratisches Miteinander, sondern eine Diktatur. Wir haben wie alle, die auf eigene Kosten den Streifen hübsch bepflastert haben, davor die Genehmigung des Obmannes eingeholt. Da war keine Rede davon, dass diese später einfach ohne zu fragen, rausgerissen werden.“
Mehr Harmonie ist gefordert
Rein rechtlich darf der Verein das, aber in einer Gemeinschaft, wie ein Kleingartenverein das sei, müsse man doch vorher miteinander reden. Und Fragen stellen dürfen, ohne Schikanen befürchten zu müssen, so Aigner. Das sei auch der Grund, warum es nur wenige „offizielle“ Beschwerden in der Siedlung gibt. Harmonie sehe anders aus, findet Aigner.
Auch sein Vorschlag, an der nachts versperrten Einfahrt Braheplatz 12 einen Schlüsseltresor für den Notarzt oder Einsatzfahrzeuge anzubringen, ruhe seit Jahren unerledigt im Vereinsbüro.
Aigner: „Es gibt hier viele ältere Menschen. Wenn hier nachts etwas passiert, kann nicht einmal die Rettung herein. Doch das interessiert anscheinend auch niemanden!“
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