Deutscher Rapstar
Fans nach Capital-Bra-Konzert in Wien verärgert
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- Capital Bras Konzert vergangenen Samstag in Wien begeisterte hunderte Fans. Einige teilten diese positive Meinung nicht und wandten sich an MeinBezirk.
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Am Samstag, 15. Februar, sollte der populäre Deutschrapper Capital Bra mit einem Clubkonzert im 10. Bezirk hunderte Fans begeistern. Das Konzert verlief allerdings nicht für alle wie geplant. Enorme Verzögerungen und nicht gerechtfertigte Ticketpreise ließen einige Besucherinnen und Besucher enttäuscht zurück.
WIEN/FAVORITEN. Vergangenes Wochenende brachte einer der bekanntesten Künstler aus der deutschen Musikszene die Hauptstadt zum Beben. Capital Bra machte im Zuge seiner Clubtournee auch einen Zwischenstopp in Wien. Mit Liedern wie "Berlin lebt" oder "Nur noch Gucci" feiert der Rapper seit über sieben Jahren europaweite Erfolge. Zusammen mit "Unbelievable Events" holte das Veranstaltungsteam "City Events Vienna" den Rapstar am 15. Februar in die Arena34, eine Eventlocation im 10. Bezirk.
Knapp drei Jahre haben Fans auf ihren Lieblingsmusiker gewartet. Geplante Auftritte in Österreich waren in den Jahren zuvor oft verschoben und schließlich abgesagt worden. Gründe dafür waren einerseits der Ausbruch des Virus Covid-19 und andererseits "unvorhergesehene Umstände", wie MeinBezirk berichtete (siehe unten).
Sündenbock
Nicht jeder konnte den Auftritt von Capital Bra in dem Club genießen. MeinBezirk erreichte kürzlich eine durchwegs negative Meldung zu dem Musikevent. In einer anonymen E-Mail an das Redaktionsteam heißt es, dass das Konzert des Rapkünstlers alles andere als gut organisiert gewesen sein soll. Diese Annahmen bestätigten sich auch teilweise im Kommentarbereich auf dem Instagramaccount des Veranstalters. Liegt die Verantwortung für das vermeintliche Debakel am Samstagabend nun allein beim Veranstalter?
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- Ein nicht eingehaltener Zeitplan und überhöhte Ticketpreise verärgerten einige Besucherinnen und Besucher des Clubevents.
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"Unbelievable Events" fungierte als Vermarkter und Arena34 stellte lediglich den Veranstaltungsort sowie das Sicherheitspersonal und die Garderobe zur Verfügung. Die zweistündige Warteschlange zur Garderobe im Anschluss an das Konzert blieb vonseiten des Eventcenters unkommentiert.
Als problematisch werden auch die überhöhten Ticketpreise für den Eintritt in den Club gesehen. Reguläre Karten für die Show kosteten 42 Euro. VIP-Tickets wurden wiederum um 84 Euro verkauft. In dem exklusiven Paket wurde an diesem Abend kleine Häppchen in einem abgesperrten VIP-Bereich mit Blick auf die Bühne aufgetischt. Für einige VIP-Gäste sollte aber von dem versprochenen Fingerfood nicht mehr viel übrig geblieben sein, wie in der anonymen Erklärung zu lesen ist. Einen früheren Einlass gab es ebenfalls nicht.
Verspäteter Soundcheck
Eine Abschottung zu den Stehplätzen soll zu einem gewissen Zeitpunkt auch nicht mehr gewährleistet gewesen sein. Der Organisator erachtet die Vorwürfe als nicht gerechtfertigt. Ein früherer Einlass der Gäste war nicht geplant, heißt es seitens des "City Events"-Teams. Bei einer Veranstaltung dieser Größe könne es außerdem passieren, dass Absperrungen verschoben werden. Das doppelte Geld für die VIP-Karten sei also angemessen gewesen.
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- Die Location war mehr als gut gefühlt am Abend des Konzerts. Knapp 1.500 Leute freuten sich auf den Auftritt des Rappers. (Symbolfoto)
- Foto: Kai Schöning / pixelio.de
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Arena34 organisiert regelmäßig internationale Gastauftritte in ihrem Eventcenter. Besonders beliebt sind türkische Musikerinnen und Musiker sowie Stars vom Balkan. Das Eventcenter hat im Normalfall Platz für ungefähr 1.200 Besucherinnen und Besucher. Bei Capital Bras Auftritt vergangenen Samstag sollen aber an die 1.500 Personen anwesend gewesen sein, wie "City Events Vienna" gegenüber MeinBezirk schätzte. Für diese Personenanzahl und den Umfang des Events soll genügend Sicherheitspersonal vor Ort gewesen sein, wie Arena34 klarstellte. Im Eingangsbereich sollen zwischen 25 und 30 Securities platziert worden sein.
Dennoch war der Ansturm auf den Rapper so groß, dass der Einlass mehrere Stunden in Anspruch nahm und das Securitypersonal alle Hände voll zu tun hatte. Apropos Einlass: Wie vorab vertraglich festgelegt, sollte Capital Bra erst nach Mitternacht die Bühne betreten, aber gegen 19 Uhr zum Soundcheck erscheinen. Der Deutschrapper soll den Club allerdings zwei Stunden später betreten haben. Demnach verzögerte sich der Einlass der Gäste ebenfalls enorm.
Die Würze der Kürze
Capital Bra beging laut "City Events Vienna" weitere Vertragsverletzungen. Im Vertrag sei festgelegt gewesen, dass der Rapstar um 1 Uhr mit dem Konzert beginnen sollte. Aber er ließ seine Fans warten und betrat erst gegen 2 Uhr in der Nacht die Bühne. Dem Publikum wurde vorab eine mindestens 30-minütige Show versprochen, die so mit dem Management des Künstlers vereinbart worden wäre. Offenbar verging dem Rapper dann die Lust, denn das Clubkonzert dauert lediglich 16 Minuten.
Bevor der Star aber nach kurzer Zeit die Bühne verließ, spielte er Lieder sogar doppelt, ganz zum Ärger des Veranstalters. Dieser möchte die Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen nicht auf sich sitzen lassen, da Capital Bra, laut Aussage von "City Events Vienna", eine Menge Geld für den Auftritt in Wien bezahlt wurde. Das Eventteam schaltete sogleich seine Anwälte ein und setzte sich mit dem Management von Capital Bra in Verbindung. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kam jedoch keine Antwort.
Als möglicher Grund für das kleine Konzertfiasko scheint der Verlust eines Vertrauten des Künstlers. Capital Bra äußerte sich vor dem kurzen Besuch in Wien auf Instagram und teilt den Tod seines Ziehvaters, der Vater seines Managers, mit. Der Rapper soll ein enges Verhältnis zu ihm gehabt haben.
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